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Steffen Hallaschka äußert sich nach WDR-Eklat


Rassismusvorwurf wegen TV-Show
Steffen Hallaschka äußert sich nach WDR-Eklat

Von t-online, JaH

02.02.2021Lesedauer: 3 Min.
Steffen Hallaschka: Der Moderator äußerten sich jetzt zu Rassismusvorwürfen.Vergrößern des Bildes
Steffen Hallaschka: Der Moderator äußerten sich jetzt zu Rassismusvorwürfen. (Quelle: IMAGO / Revierfoto)
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Der WDR-Talk "Die letzte Instanz" sorgte in den vergangenen Tagen für Diskussionen. Nach Rassismusvorwürfen entschuldigten sich bereits Micky Beisenherz und Janine Kunze. Jetzt meldet sich auch Moderator Steffen Hallaschka zu Wort.

Moderator Steffen Hallaschka lud die Gäste Micky Beisenherz, Thomas Gottschalk, Janine Kunze und Jürgen Milski in seine Talkrunde "Die letzte Instanz" ein. Die Promis diskutierten gesellschaftliche Themen und beschäftigten sich mit der Frage: "Das Ende der Zigeunersauce: Ist das ein notwendiger Schritt?". Alle vier Gäste verneinten diese Frage. Die Sendung wurde erstmals bereits vor einigen Monaten gezeigt, erst nach der Wiederholung, die am Freitagabend gezeigt wurde, gab es einen Aufschrei.

Zum einen empörten sich viele darüber, dass die Gäste zu naiv mit Alltagsrassismus umgegangen seien. Zum anderen wurde die Auswahl der Gäste kritisiert. Es kam etlichen Zuschauern falsch vor, dass vier weiße Promis über Rassismus sprachen. Aufgrund der heftigen Resonanz entschuldigten sich bereits Kunze und Beisenherz öffentlich. Jetzt meldete sich auch Hallaschka zu Wort.

"Möchte aufrichtig um Entschuldigung bitten"

"Ich muss schmerzlich erkennen, wie viele Menschen unseren Talk 'Die letzte Instanz' als massiv verletzend und rassistisch diskriminierend erlebt haben. Das bestürzt mich, weil ich Rassismus abgrundtief verachte", schreibt der Gastgeber der Sendung auf Facebook. "Mit einer Debatte über rassistischen Sprachgebrauch nun im Zentrum von Rassismusvorwürfen zu stehen, trifft mich hart. Diejenigen, die die Sendung als verletzend empfunden haben, möchte ich aufrichtig um Entschuldigung bitten."

Als Gastgeber sei es seine Aufgabe gewesen, das Gespräch zu lenken. Er habe an vielen Stellen interveniert, sehe aber selbst, dass sein Einschreiten "nicht immer entschlossen genug war". Er hätte sich den Verlauf der Diskussion "anders gewünscht". Gleichzeitig merkte Hallaschka aber auch an, "dass ich bei keinem meiner Talkgäste offen beleidigende Absicht habe erkennen können". Er könne dennoch die Kritik verstehen und ziehe eine Lektion aus dem Ganzen: "Wir stehen gesellschaftlich offenbar noch nicht da, wo wir uns im Jahr nach 'Black Lives Matter' gewähnt hatten."

Hallaschka will, dass auf "menschenverachtendes Niveau" verzichtet wird

Er sei bereit, in einen konstruktiven Austausch über Alltagsrassismus und die Rolle der Medien zu gehen, mahnte aber auch an, dabei auf "menschenverachtendes Niveau zu verzichten, das in der Debatte der vergangenen Tage an vielen Stellen aufgeflammt ist".

Unter dem langen Textbeitrag des 49-Jährigen finden sich etliche Kommentare. Die Entschuldigung findet nicht bei allen Anklang. Viele kritisieren weiterhin die Gästerunde der Sendung: "Was mich an den Begründungen und Entschuldigungen der letzten Tage wirklich stört ist die stetig wiederholte Aussage, bei so einem Thema sei eine biodeutsche Runde unangemessen, das habe man verstanden. Eine solche Runde ist meines Erachtens zu jedem Thema unangemessen. Es ist an der Zeit, die Vielfalt unserer Gesellschaft zu allen Themen abzubilden", schreibt zum Beispiel jemand.

Hallaschka meint zu diesem Thema, seine Sendug sei "nicht als klassischer Polittalk angelegt". Es würden lediglich Prominente zusammenkommen, die bereit seien, "auf Basis ihrer persönlichen Erfahrungen zu debattieren". Es sei wie eine Runde von Freunden, die sich in der Kneipe treffe. "Da steht Tiefsinniges neben Unsinnigem, alles ohne vorherige Absprachen. Das soll den Zuschauer auf unterhaltsame Weise zum Nachdenken über die Themen anregen. Oft entstehen erhellende und wahrhaftige Momente." Dies sei bei der Frage zur "Zigeunersauce" jedoch "gehörig schiefgegangen". Manchmal sei eine sensiblere Gästeauswahl angebracht, so Steffen Hallaschka.

Verwendete Quellen
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