"Bergsteigen bleibt gefährlich" Reinhold Messner geht auf "Final Expedition"
Der frühere Extrembergsteiger Reinhold Messner reicht mit 75 Jahren sein Erbe weiter: Mit einer "Final Expedition" will er sein Verständnis vom Bergsteigen und seinen Appell zum Respekt für die Berge weitergeben.
Bei Auftritten rund um die Welt, die Festivalcharakter haben sollen, wolle er seine Haltung vortragen und diskutieren, sagte Reinhold Messner der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin nicht der Einzige, der es kann, aber ich bin einer der derjenigen, die überlebt haben." Deshalb sieht er sich verpflichtet, für den traditionellen Alpinismus zu kämpfen.
Messner hatte sich stets gegen eine massive Erschließung der Berge ausgesprochen. "Das traditionelle Bergsteigen ist und bleibt gefährlich." Ohne Gefahr gebe es kein Abenteuer.
Stattdessen aber würden die Berge durch immer mehr Erschließung oder gar Funparks präpariert, inszeniert und "banalisiert". "Das ist genau das, was wir nicht tun sollten", sagt Messner. "Die Berge verlieren damit ihre Ausstrahlung." Erschließen oder bewahren? "Diese Auseinandersetzung ist weiter zu führen." Schnell werde ein Foto geknipst, "das ist dann die Erinnerung, die bleibt." Der Trend im Bergsport gehe hin zum abgesicherten und risikoarmen Massensport. "Die traditionellen Bergsteiger werden weniger, aber sie sind viel besser als wir früher."
Wann er zu der "Final Expedition" starten könne, sei wegen Corona offen, jedenfalls "sobald wie möglich". "Sonst schaffe ich es nicht mehr." Hätte nicht das Virus die Pläne durchkreuzt, wäre er jetzt in Australien. "Diese letzte Expedition wird mich um die ganze Welt führen. Das wird mich beschäftigen bis in die letzten Züge."
Nach seinen Expeditionen auf die höchsten Berge und durch die Wüsten der Welt hat sich Messner in Büchern, mit seinen Museen und zuletzt mit Filmproduktionen der Geschichte des Bergsteigens gewidmet.
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur