Angeblicher Kontakt zu Sexualstraftäter Heidi Klum äußert sich zu Vorwürfen im Fall Epstein
Heidi Klum soll mit dem Privatjet des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein geflogen sein, behauptet eines seiner Opfer. In einem Statement dementiert das Model die Anschuldigungen.
Kürzlich wurden Dokumente aus einem früheren Gerichtsprozess gegen Ghislaine Maxwell, der Verbündeten des in Haft verstorbenen Geschäftsmannes und Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, veröffentlicht. In den Unterlagen aus dem Jahr 2015 erklärt das Opfer Virginia Giuffre (früher Roberts), sie habe unter anderem Heidi Klum im Privatjet von Epstein gesehen. Diese Vorwürfe lässt das 47-jährige Model nun durch einen Anwalt zurückweisen und äußert sich auch persönlich dazu.
Die Behauptungen von Guiffre seien "vollkommen falsch", erklärt Klums Rechtsbeistand in einem offiziellen Statement gegenüber dem US-Magazin "People". Weiter heißt es darin, dass weder der komplette Name noch die Initialen von Heidi Klum in den Flugprotokollen zu finden seien. Und außerdem: "Viele hochkarätige Personen sind aufgeführt, aber Frau Klum ist keine von ihnen. Die Erklärung dafür ist einfach: Sie war noch nie in einem Flugzeug von Mr. Epstein. Und das liegt daran, dass sie Herrn Epstein nicht kannte und nie auf seiner Insel war."
"Ich kannte Herrn Epstein nicht"
Neben Heidi Klum will Virginia Giuffre auch Supermodel Naomi Campbell, Ex-US-Präsident Bill Clinton und den früheren Vizepräsidenten der USA, Al Gore, in dem privaten Flieger des pädophilen Milliardärs gesehen haben.
Auch persönliche Worte von Klum selbst liegen dem Blatt "People" vor: Sie sei "fälschlicherweise als Passagierin auf einem der Flüge von Herrn Epstein genannt" worden und betont noch einmal: "Ich kannte Herrn Epstein nicht und war daher nie in einem seiner Flugzeuge, in einem seiner Häuser oder auf seiner Insel." Sie wolle keinesfalls "fälschlicherweise mit Epstein und der schrecklichen Geschichte, die ihn umgibt, in Verbindung gebracht werden". Klum sagt weiter: "Ich stehe zu den Opfern, die sich so tapfer gemeldet haben, und ich möchte, dass die Wahrheit ans Licht kommt und Gerechtigkeit herrscht."
Der einschlägig vorbestrafte US-Geschäftsmann Epstein soll über Jahre hinweg Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben, in vielen Fällen auf seiner Privatinsel in der Karibik. Er nahm sich im August 2019 nach einem Monat in Haft in einer Gefängniszelle in New York das Leben. In den Missbrauchsskandal um Epstein ist auch der britische Prinz Andrew involviert. Virginia Giuffre wirft dem Sohn der Queen vor, sie mehrfach missbraucht zu haben. Andrew bestreitet das. In einem BBC-Interview Ende vergangenen Jahres versuchte er die Vorwürfe zu entkräften, wurde aber weithin als unglaubwürdig wahrgenommen. Er hat sich inzwischen von seinen royalen Pflichten zurückgezogen und taucht kaum noch in der Öffentlichkeit auf.
Klum traf Prinz Andrew zweimal
Heidi Klum posierte im Jahr 2000 mit Prinz Andrew für ein Foto auf einer Party. Sie habe ihn zweimal getroffen, sagt ihr Sprecher. Zum ersten Mal im Jahr 2000. Damals sei sie ihm vorgestellt worden und das Foto sei entstanden. Vor drei Jahren habe sie ihn dann noch einmal bei einer Veranstaltung in Los Angeles gesehen. Weiteren Kontakt habe es offenbar nicht gegeben.
Ghislaine Maxwell wurde Anfang Juli im US-Bundesstaat New Hampshire festgenommen. Ihr werden sechs Anklagepunkte vorgeworfen, darunter Verführung Minderjähriger zu sexuellen Handlungen und Meineid. Die 58-Jährige hatte Mitte Juli vor Gericht eine Beihilfe jedoch bestritten und auf "nicht schuldig" plädiert.
Virginia Guiffre beschuldigte Maxwell bereits in der Zivilklage von 2015 ebenfalls mit minderjährigen Frauen Sex gehabt zu haben. Zudem wirft Giuffre, die zur Tatzeit vor der Jahrtausendwende ebenfalls minderjährig war, Maxwell in den Unterlagen vor, sie für den Missbrauch von Epstein und seinen Freunden gefügig gemacht zu haben. Der Prozess gegen Maxwell ist für Juli 2021 angesetzt.
- eigene Recherchen
- Nachrichtenagentur dpa