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Reiner Calmund wiegt nach OP 50 Kilo weniger: "Ich nehme mit Spaß ab"


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Magen-OP und die Folgen
50 Kilo weg – Reiner Calmund: "Ich nehme mit Spaß ab"


Aktualisiert am 12.06.2020Lesedauer: 4 Min.
Reiner Calmund: Die Transformation ist gelungen, links ist der Ex-Fußballmanager nach seiner Magen-OP zu sehen, rechts mit fast 175 Kilo.Vergrößern des Bildes
Reiner Calmund: Die Transformation ist gelungen, links ist der Ex-Fußballmanager nach seiner Magen-OP zu sehen, rechts mit fast 175 Kilo. (Quelle: Privat/picture alliance/Mueller Montage t-online.de)

Wenn Reiner Calmund über sein aktuelles Gewicht spricht, hört man die Glücksgefühle. Im Gespräch mit t-online.de berichtet das ehemalige Manager-Schwergewicht von seinem Erfolg.

"Ich bin happy, dass ich meinen Vorsatz endlich in die Tat umsetzen konnte", berichtet Reiner Calmund am Telefon mit hörbar guter Laune. Das einstige Manager-Schwergewicht hat abgespeckt, in Rekordzeit. Im Januar hat sich Calmund in der Sana Klinik in Offenbach einer Magenbypass-Operation unterzogen. Seitdem sind 50 Kilo gepurzelt und der 71-Jährige ist glücklicher denn je.

Dabei war der operative Eingriff keine Selbstverständlichkeit, wie Reiner Calmund im Gespräch mit t-online.de erklärt. Aufgrund seines hohen Alters habe der Chefarzt der Klinik, Professor Dr. Norbert Runkel, Bedenken gehabt. "Er ist mir nicht gerade um den Hals gefallen", berichtet Calmund, aber "sie haben mich durchgetestet und festgestellt, ich habe keine Risikofaktoren und meine Werte sind gut".

Bevor die Magenverkleinerung umgesetzt wurde, brachte Calmund nach eigenen Angaben rund 172 Kilo auf die Waage. "Mit der Methode sind 60 bis 70 Kilo drin, so hat es mir der Arzt versichert." Sein Ziel lautet seitdem: 100 Kilogramm. Diesem kommt er nun immer näher, aktuell würde er gut 120 Kilo wiegen. "Genau das hatte mir der Arzt vorausgesagt", bekundet der Ex-Manager und erklärt, dass 50 Kilo in vier Monaten zu erwarten waren.

Bei der Magenbypass-Operation werden ein großer Teil des Magens und ein Stück des Dünndarms entnommen. Der Restmagen und der Restdünndarm werden wieder miteinander verbunden. Somit wird die Nahrungspassage verkürzt und es wird weniger Nahrung verdaut. Der Effekt: "Ich bin nach wie vor ein Leckermäulchen und habe Appetit, aber mein Sättigungsgefühl setzt viel früher ein. Schon nach kleinen Portionen bin ich satt."

Das Problem mit dem Jo-Jo-Effekt

Calmund hat in seinem Leben schon etliche Versuche unternommen, um sein Gewicht zu reduzieren. Sein größter Erfolg war dabei ein Abnehm-Marathon mit Joey Kelly im Jahr 2009. Damals begleitete ihn Vox beim sogenannten "Iron Calli". Er nahm in knapp einem Jahr 30 Kilo ab. Doch kurze Zeit später waren die Pfunde wieder da.

"Ich habe schon so viel in meinem Leben probiert. Auch wenn ich Abnehmerfolge gefeiert habe, kam am Ende doch wieder Jo-Jo vorbei und hat mich besiegt. Ich habe immer gedacht, ich müsste charakterstärker sein." Doch diesen Irrglauben nahm ihm der betreuende Arzt. "Es ist wissenschaftlich belegt, dass bei hohem Übergewicht immer wieder der Jo-Jo-Effekt eintritt. Das hat also nichts mit Charakterschwäche oder der Einstellung zu tun."

Wer stark übergewichtig ist, kann nach Diäten und Sportprogrammen schneller wieder auf das Ursprungsgewicht zurückgeworfen werden. "Der Körper ist schlau, der holt sich das alles wieder in seine Fettkammern zurück", so Calmund.

Dabei war der ehemalige Manager von Bayer 04 Leverkusen früher "ein Strich in der Landschaft", wie er es selbst formuliert. Nach seiner Sprunggelenksverletzung – zu dem Zeitpunkt war Calmund Anfang 20 – "kamen die Kalorien in Kompaniestärke". Er wurde zu einem "gemütlichen Dicken". Nach eigener Aussage habe er sich in dieser Rolle sogar wohlgefühlt. Aber er wollte sich damit nicht abfinden, zu sehr drückte das Gewicht auf die Gelenke. Die Schmerzen wurden zu groß.

"Es ist ein ganz neues Lebensgefühl"

Die Operation war seine letzte Chance. Da Calmund einen Body Mass Index von 40 kg/m² vorweisen konnte, übernahm die Krankenkasse die Kosten für den Eingriff. Zuvor musste er allerdings noch nachweisen, dass er den Jo-Jo-Effekt nicht besiegen kann. Eine "idiotische Vorgabe", so Calmund mit Verweis auf die Aussagen seines Arztes.

Ein kurzer Anflug von Unmut, der beim Blick auf seine aktuellen Erfolge schnell wieder verflogen ist: "Ich fühle mich so gut, es ist ein ganz neues Lebensgefühl." Hört man Reiner Calmund sprechen, wirkt es wie eine sprichwörtliche Erleichterung, dass er mit der Magenverkleinerung nun einen Weg gefunden hat, der bei ihm erfolgreich die Kilos purzeln lässt. Er mache "keine Diät mehr, keine Trennkost".

Training mit dem NASA-Gerät und Sport im Garten

Nur sportlich würde er sich nun öfter betätigen. Im heimischen Saarlouis spielt er mit seiner Tochter im Garten Tischtennis oder Federball. Außerdem hat er sich ein Trainingsgerät von der NASA besorgt: "Da laufe ich 45 Minuten am Stück, so 6,3 Kilometer sind das." Mit diesem Antischwerkraft-Laufband halten sich normalerweise Astronauten fit, bevor sie in den Weltraum geschossen werden. Es kann das Körpergewicht bis zur 80-prozentigen Schwerelosigkeit reduzieren. Das Training ist extrem schonend für die Gelenke.

"Ich komme leichter aus der Badewanne raus. Ist ja klar, ich wiege bald ein Zentner weniger", freut sich Calmund und lacht. Wichtig sei das einerseits für den Muskelaufbau, andererseits um das sogenannte "innere Bauchfett" zu verbrennen. Sein Arzt habe bei der letzten Nachuntersuchung festgestellt, dass die inneren Organe, allen voran die Leber und die Galle, vom Fett befreit seien. "Wie ein Schneemann im Sommer", beschreibt Calmund die Fettverbrennung in seinem Körper.

"Magenverkleinerung kann ich jedem nur ans Herz legen"

"Ich fühle mich hellwach, ich bin kreativ und ich bin erholter – das sagt auch meine Frau", berichtet Calmund und erzählt von seinen Spaziergängen augenzwinkernd: "Wo ich früher nach 50 Meter Schnappatmung bekommen habe, fange ich jetzt erst an, warm zu werden." Auch am Spiegel laufe er nicht mehr schnellstmöglich vorbei vor Scham. Die Zeiten seien vorbei.

Empfehlen könne er den Eingriff uneingeschränkt jedem, der die gleichen Probleme hat wie er: "Ich kann jedem nur sagen: Mach' das! Du fühlst dich ganz anders in der Birne." Mit 71 Jahren wirkt es so, als erlebe Reiner Calmund einen zweiten Frühling – und die 100 Kilo Traumgewicht treiben ihn an.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Reiner Calmund am 10.06.2020
  • Proxomed: "Das Anti-Schwerkraft-Laufband AlterG"
  • Adipositas-Zentrum: "Was ist ein Magenbypass?"
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