Nach Krankenhausaufenthalt Helmut Berger beendet Karriere mit 75 Jahren
Sein Gesundheitszustand gilt schon länger als kritisch, jetzt zieht Helmut Berger die Reißleine. Wie er in einem Interview bekanntgibt, beendet der 75-Jährige seine Schauspielkarriere.
Er gilt als Schauspiellegende, Skandalnudel und Exzentriker: Helmut Berger. In seiner langjährigen Karriere ließ der Österreicher weder Trash-Shows noch große Schauspielrollen aus, er war Teil des Dschungelcamps von RTL im Jahr 2013 und ergatterte für seine Rolle in "Die Verdammten" 1970 eine Golden-Globe-Nominierung. Die Spannbreite seiner künstlerischen Auftritte war groß, zuletzt waren das nur noch seine gesundheitlichen Probleme.
"Ich habe auf jeder Party getanzt"
Jetzt gibt Berger im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung bekannt: "Ich habe auf jeder Party getanzt. Nun ist es an der Zeit, Abschied zu nehmen und mit einem letzten Drink in der Hand meinen Lebensabend zu genießen." Wie üblich scheut Berger keine großen Vergleiche und zieht Parallelen zu einer Hollywoodikone: "Ich möchte die mir verbliebene Zeit abseits der Öffentlichkeit verleben. Das hat auch Marlene Dietrich so gemacht."
Zuletzt plagten den 75-Jährigen schwere gesundheitliche Probleme. Seit letztem Jahr hatte er mit fünf Lungenentzündungen zu kämpfen und ließ sich in einem Krankenhaus in Salzburg behandeln. Wie das Blatt berichtet, sei Berger erst diese Woche aus der Klinik entlassen worden. Jetzt zieht das einstige "Enfant terrible" des europäischen Kinos die Konsequenzen und hört auf. Letztes Jahr feierte er noch sein spätes Theaterdebüt in "Liberté" an der Berliner Volksbühne und erst dieses Jahr startete der Dokumentarfilm "Helmut Berger, meine Mutter und ich" im Kino – doch Bergers aktive Schauspielkarriere endete bereits mit seiner Teilnahme bei "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus".
- Sorge um Schauspiel-Legende: Helmut Berger liegt im Krankenhaus
- Von Cordalis bis Frankhauser: Alle Dschungelköniginnen und -könige im Überblick
Immer wieder provozierte Berger den sexuellen Tabubruch in seiner Karriere. Er spielte in "Salon Kitty" 1976 den Geschäftsführer eines Bordells in der NS-Zeit, hatte eine Beziehung zu dem italienischen Regisseur Luchino Visconti und ließ sich Ende der Siebzigerjahre für eine PR-Aktion zu "Der Tollwütige" gemeinsam mit Marisa Mell für den italienischen "Playboy" nackt ablichten.
Doch der Schauspieler will wegen seiner Filme, nicht mit seinen Skandalen in Erinnerung bleiben. So äußert er es in dem "Bild"-Interview als, wie es die Zeitung ausdrückt, "letzten Willen" – doch noch lebt Berger und beendet nur seine Karriere.
- Eigene Recherchen
- Bild: Ich habe auf jeder Party getanzt (kostenpflichtig)