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Udo Lindenberg im Interview: "Wir verspielen die Zukunft einer Generation"


Interview
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Udo Lindenberg
"Wir verspielen die Zukunft einer ganzen Generation"

InterviewVon Maria Holzhauer und Janna Specken

Aktualisiert am 27.03.2019Lesedauer: 4 Min.
Udo Lindenberg: Der Musiker setzt sich schon jahrelang für Unicef ein.Vergrößern des Bildes
Udo Lindenberg: Der Musiker setzt sich schon jahrelang für Unicef ein. (Quelle: Christian Marquardt/Getty Images)

Jedem Kind sollte eine friedliche Kindheit ermöglicht werden. Aus diesem Grund unterstützt Udo Lindenberg schon seit Jahren Unicef. Auch auf seiner Tour setzt er ein Zeichen für den Frieden.

In diesem Jahr geht Udo Lindenberg wieder auf Tour. Zwei Monate lang gibt er über 20 Konzerte – von Köln bis nach Berlin und von Hamburg bis München. "Wir ziehen in den Frieden" lautet die Message seines neuen Songs. Nicht nur in seinem aktuellen Song richtet sich der Panikrocker und Unicef-Pate Lindenberg mit einem klaren Aufruf an seine Fans.

Peace-Zeichen gestalten und Treffen mit Udo Lindenberg gewinnen!

Für die Kinder im Krieg will Udo Lindenberg die Forderung nach Frieden sichtbarer machen. Deshalb hat er gemeinsam mit Unicef die Aktion "Gestalte dein Peace-Zeichen"ins Leben gerufen. Ganz unter Lindenbergs Motto: "Stell dir vor, es ist Frieden und jeder geht hin!" fordert er die Menschen damit auf, Teil einer neuen Friedensbewegung zu werden. Bei der kreativen Aktion werden Fans Peace-Zeichen gestalten, die während der kommenden Livetour von Lindenberg Teil des Bühnenbilds werden. Die Teilnehmer können außerdem fünf mal zwei Meet & Greet mit Udo Lindenberg höchstpersönlich gewinnen.

Warum ihm das Ganze so am Herzen liegt und ob er sich schon mal Gedanken über eine Bühnenrente gemacht hat, erklärt der 72-Jährige im Interview mit t-online.de.

t-online.de: Herr Lindenberg, warum jetzt diese Aktion?

Udo Lindenberg: "Komm wir ziehen in den Frieden", diese Message ist heute so wichtig wie nie. Seit Jahren toben auf der Welt Kriege, in Syrien, Mali, im Sudan, oder der vergessene Krieg im Jemen. Da sind wir als Deutsche immer gut dabei – mit unseren Waffenlieferungen, Militärberatern oder Wirtschaftsinteressen. Und Politiker schaffen es nicht, diese Kriege zu beenden. Am Ende sind alle, aber ganz besonders Kinder, die Verlierer. Wir verspielen die Zukunft einer ganzen Generation. Da können wir doch nicht länger wegschauen. Deshalb lasst uns ein Zeichen setzen, wir alle gemeinsam – stell Dir vor, es ist Frieden und jeder geht hin!

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Warum ist es so wichtig, sich für Kinder einzusetzen?

Kriege und Armut, die Hilflosesten, Unschuldigsten sind die Kinder. Kindheit ist kostbar, eine Zeit, die nicht nachgeholt werden kann. So wie wir in Afrika mit unserer Stiftung jungen Menschen helfen, ist es auch mit der Arbeit für den Frieden. Es ist eine Investition in die Zukunft. Wir müssen endlich die großen Baustellen auf der Welt anpacken. Umweltschutz, Kampf gegen den Klimawandel und für den Frieden. Stoppt Gewalt, stoppt Kriege. Wir haben nur diese eine Erde und keinen Planeten B in der Tasche.

Brauchen wir eine neue Friedensbewegung?

Auf jeden Fall und mitunter wundert man sich, warum es so ruhig war in den vergangenen Jahren. Liegt es vielleicht an der Menge an Horrormeldungen, die heute auf uns einbrettern. Wir kriegen so viele Informationen am Tag aus den verschiedensten Quellen, da wird es manchmal schwer, noch durchzublicken – viele Schlagzeilen, oft auch ohne den nötigen Hintergrund. Was soll man glauben? Viele junge Leute fühlen sich irritiert und überfordert. Too much confusion. Anders als Politiker können wir Künstler da schon was bewegen, indem wir über Lieder mit Klartext und auch deutliche Statements sensibilisieren und Leute ermutigen, aufzustehen gegen all die Ungerechtigkeiten in der Welt. Ich war schon lange der Meinung, wir brauchen eine neue Friedensbewegung. Inzwischen gibt es ja eine Menge guter Ansätze, Demos für kulturelle Vielfalt, gegen neue Grenzen, die Pro-Europa-Bewegung, Fridays for Future. Da gehen Hunderttausende auf die Straße, auch für den Frieden in der Welt. Mit unserer Aktion mit Unicef wollen wir die Menschen ermutigen, selbst aktiv zu werden. Setzt Euer persönliches Zeichen für den Frieden!

Von Mitte Mai bis Mitte Juli sind Sie wieder auf Tournee. Gibt es da auch Momente, die Ihnen Unbehagen machen, oder sind sie voll routiniert ?

Tournee ist wie ein großes Abenteuer. Am Anfang hat man da schon einen höheren Adrenalinspiegel. Ich frage mich: Komm ich nah genug ran an die Fans in den großen Arenen? Wie kommen die neuen Songs rüber? Wir bauen jetzt grade mit unseren Experten eine neue gigantische Show zusammen, die wir dann jeden Abend mit der großen Panikfamilie zelebrieren. Routine stellt sich da nie ein, jedes Konzert ist anders, jede Stadt hat ein anderes Temperament.

Über wie viele Tourneen dürfen sich denn Udo-Lindenberg-Fans in Zukunft noch freuen?

Die Bühne ist mein Zuhause, mein Eldorado – da kann ich doch nicht einfach in Rente gehen. Außerdem würde das Massen von trauernden Panikfans hinterlassen. Ich habe jetzt den Klub der Hundertjährigen gegründet, von daher wird da noch einiges kommen. Ich bin ja noch ein junges Talent.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Lindenberg.

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