"Dreht mir nicht nur den Magen um" Ärger um Ordensverleihung für Andreas Gabalier
Eigentlich sollte Andreas Gabalier am kommenden Wochenende in München mit dem Karl-Valentin-Orden ausgezeichnet werden. Nun gibt es allerdings Ärger für den Musiker.
Die geplante Ordensverleihung an Andreas Gabalier am nächsten Samstag stößt auf Widerspruch. Den Grund dafür liefert Sabina Rinberger, die Direktion des Valentin-Karlstadt-Musäums in München.
"Da zerspringt mir das Herz"
Andreas Gabaliers Kunst habe nichts mit der Kunst von Karl Valentin zu tun, "und zwar gar nichts", sagte sie. Sie distanziere sich von der gesellschaftspolitischen Haltung des österreichischen Sängers, die rechtspopulistisch, eindeutig homophob und frauenfeindlich sei. Dem Bayerischen Rundfunk sagte Rinberger außerdem: "Da dreht's mir nicht nur den Magen um, da zerspringt mir das Herz."
Verliehen wird der Orden seit 1973 von der Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla. Ordensträger sind unter anderem Hape Kerkeling, Senta Berger, Helmut Dietl, Michael "Bully" Herbig, Loriot und der frühere Papst Benedikt XVI., als er noch Erzbischof von München und Freising war.
"Volkssänger 2.0"
Der Komiker Valentin, der von 1882 bis 1948 lebte, habe sich zeitlebens als Volkssänger betrachtet, und Gabalier sei ein "Volkssänger 2.0", begründete der Verein die Ehrung. Der Sänger verstehe es demnach wie kein anderer, volkstümliche Musik mit Stadionrock zu verbinden. "Texte von Künstlern sind vielseitig auslegbar und werden offensichtlich von bestimmten Personen je nach Neigung unterschiedlich wahrgenommen", erklärte das Vereinspräsidium. "Deshalb können wir negative und oberflächliche Interpretationen weder nachvollziehen noch bestätigen."
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Das Management von Andreas Gabalier sagte, der Sänger freue sich schon sehr auf die Ehrung. Zur Kritik an der Ordensverleihung gab es keine Stellungnahme. Die Laudatio auf den 34-Jährigen soll Peter Kraus halten.
- Nachrichtenagentur dpa
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