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Samuel L. Jackson über sein Alter und seinen Film "Glass"


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Samuel L. Jackson
"Ich bin froh über jeden Morgen, an dem ich aufwache!"

  • Axel Krüger
InterviewVon Janna Specken, Philip Friedrichs, Axel Krüger

16.01.2019Lesedauer: 3 Min.
Samuel L. Jackson: Im Film "Glass" spielt er den Superschurken Mr. Glass.Vergrößern des Bildes
Samuel L. Jackson: Im Film "Glass" spielt er den Superschurken Mr. Glass. (Quelle: imago/PA Images)
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Mit "Pulp Fiction" wurde er zum Kultstar, 25 Jahre später gehört er immer noch zur A-Riege der Hollywoodstars: Samuel L. Jackson. Mit t-online.de spricht der Schauspieler über seinen neuen Film und darüber, wie es sich anfühlt, 70 zu sein.

"Lunch bekommt Sam um 12.24 Uhr", höre ich eine der Damen sagen, die mit einem Block in der Hand bewaffnet über den Flur huscht. Okay, denke ich mir und weiß nicht recht, was ich mit dieser Information anfangen soll, merke schließlich, dass natürlich nicht ich gemeint bin. Die Dame spricht in ihr Headset. Peinlich.

Es ist viel los, als ich vor einem Hotelzimmer in einem zentral gelegenen Luxushotel in London sitze. Hinter der verschlossenen Tür wartet ein Megastar. Er ist Liebling von Quentin Tarantino, Kumpel von Bruce Willis, Hauptdarsteller zahlreicher Kinofilme und macht mich – zugegeben – ziemlich nervös. Als ich endlich an der Reihe bin, sitzt Samuel L. Jackson lässig in seinem Stuhl, trägt eine Wollmütze und will erst einmal wissen, woher ich komme. Berlin. Der Hollywoodstar gerät ins Schwärmen. Kein schlechter Start also für unser Gespräch.

Samuel L. Jackson spielt aktuell die Figur Elijah Price im Film "Glass", eine Fortsetzung von "Unbreakable – Unzerbrechlich", der vor 18 Jahren in die Kinos kam. "Es war großartig, erneut in die Rolle zu schlüpfen", sagt der 70-Jährige. "Vor allem, wenn die Figur genug Zeit hatte, zu reifen und sich in einer interessanten Art zu entwickeln, seitdem die Zuschauer Elijah zuletzt gesehen haben."

"Ich habe die sozialen Verirrungen gesehen"

Optisch verändert hat sich der US-Amerikaner trotz der langen Zeit kaum. Und das, obwohl er im Dezember stolze 70 Jahre alt geworden ist. Was das Beste an seinem Alter ist, will ich von ihm wissen. "Ich schätze, dass ich noch nicht unter der Erde liege. Ich bin froh über jeden Morgen, an dem ich aufwache. Dass ich einfach noch da bin, das ist eine gute Sache", scherzt er und wird dann plötzlich ganz nachdenklich.

"Ich habe eine Menge unterschiedlichster Veränderungen in der Welt gesehen", resümiert Samuel L. Jackson. "Das Beste an meinem Alter ist, dass ich weiß, dass die Zeiten mal anders waren. Ich habe die Fortschritte gesehen, die gemacht wurden. An diesem Punkt in meinem Leben weiß ich, dass die Welt nicht immer so harmonisch war. Einfach, weil ich es gesehen habe. Ich habe die vielen sozialen Verirrungen gesehen und mir gewünscht, die Welt würde ein besserer Ort werden und jetzt denke ich, das könnte inzwischen geschehen sein."

Samuel L. Jackson gehörte während seines Studiums der Black-Power-Organisation an. Nach der Ermordung von Martin Luther King jr. wurde er suspendiert, weil er zusammen mit einigen Kommilitonen eine Geiselnahme an der Uni durchzog. Die Gruppe wollte Reformen des Schulcurriculums erzwingen.

Was fühlt Samuel L. Jackson, wenn er in den Spiegel blickt?

Wie es sich anfühlen sollte, 70 Jahre alt zu sein, das weiß Samuel L. Jackson nicht, verrät aber: "Ich bin nicht mehr so schnell wie früher. Ich fühle mich nicht wie 30, aber ich fühle mich auch nicht so, als würde ich zusammenbrechen. Wenn ich in den Spiegel gucke, sehe ich nicht das, was ich erwartet hätte zu sehen, bevor ich 70 geworden bin. Das ist doch das Wichtigste", sagt er lachend.


Im Film "Glass", der zusammen mit "Unbreakable – Unzerbrechlich" und "Split" eine Trilogie bildet, geht es darum, wie Superhelden in einer realen Welt leben würden. Samuel L. Jackson ist dabei der Superschurke, der die Gesellschaft auf die außergewöhnlichen Individuen mit Superkräften aufmerksam machen will. Seine Rolle sieht er dabei weder als gut noch als böse. "Elijah ist ein Fragensteller. Er stellt die Welt auf eine interessante Weise infrage. Seine Vorgehensweise ist böse, aber was er damit erreichen will, ist eine noble Sache. Manchmal müssen Menschen in eine außergewöhnliche Situation gebracht werden, um ihnen die Möglichkeit zu geben, besser, stärker und einzigartiger zu werden."

"Glass" läuft ab dem 17. Januar in den Kinos

Hinweis der Redaktion: Die Gespräche mit Cast und Regisseur von "Glass" wurden in London geführt, die Anreisekosten hat der Filmverleih übernommen. Inhaltliche Vorgaben für die Interviews gab es nicht.

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