Fast alles Männer "GQ"-Awards" für Grönemeyer und Schweinsteiger
Berlin (dpa) - "Wann ist ein Mann ein Mann?" Die berühmte Frage aus Herbert Grönemeyers Hit "Männer" von 1984 lag über diesem Abend, an dem der Popmusiker ("Bochum", "Mensch", "Was soll das?") den Lebenswerkpreis "Legend" bei den 20. deutschen "GQ"-Awards bekam.
"Das ist ja nun schon fast 35 Jahre her", sagte Grönemeyer (62) über seinen vielleicht größten Hit "Männer" vor der "Men of the Year"-Gala im dpa-Gespräch am roten Teppich. "Endlich hat man sich an den Song gewöhnt und mich eingeladen", scherzte er. "Das Lied war ja nicht ganz ernst gemeint, das war ja ein bisschen albern. So lang wir uns nicht allzu ernst nehmen, sind wir relativ männlich", so sein Fazit.
"GQ"-Chefredakteur Tom Junkersdorf holte später in seiner Laudatio auf Grönemeyer aus: Deutschland habe lange Zeit vier feste Säulen gehabt. Und zwar: Merkel machte Politik, Löw den Fußball, Jauch das TV und Grönemeyer die Musik dazu. Während die anderen wackelten, sei bei Herbert Grönemeyer sicher, er bleibe. Der so Geehrte gab zu, sich geschmeichelt zu fühlen und dankte im Namen seines Egos.
Sichtlich gerührt war auch der frühere Fußballweltmeister und Ex-Bayern-Star Bastian Schweinsteiger, der als Sport-Ikone geehrt wurde. Seine Frau, Ex-Tennisstar Ana Ivanović, war mitgekommen und hielt sogar noch eine Laudatio für Filmstar Orlando Bloom als Stil-Ikone. Das seit zwei Jahren verheiratete Paar Schweinsteiger- Ivanović hat seit März einen Sohn. Papa Schweini sagte: "Die Schwiegereltern passen aufs Baby auf. Es ist also in sehr guten Händen."
"GQ"-Preise 2018 gingen auch an die Crew der neuen Sky-Serie "Das Boot" (zu sehen ab 23. November) sowie an Superman-Darsteller Henry Cavill ("Man of Steel"), den langjährigen TV-Star Patrick Dempsey ("Grey’s Anatomy"), den belgischen Modedesigner Dries Van Noten und den R&B-Musiker Jason Derulo. Nicht nur Männer wurden geehrt: So bekam die italienische Modeschöpferin Donatella Versace eine Ehrung als "Fashion Icon". Ihr golden-glitzerndes Outfit - ein One-Shoulder-Kleid und hohe Stiefel - war auf jeden Fall ein Hingucker.
Den musikalischen Auftakt der Show übernahm Severija Janušauskaitė mit dem mystischen Lied "Zu Asche, zu Staub" aus der 20er-Jahre-Krimiserie "Babylon Berlin". Auf die Frisur und den gemalten Bart bezogen konnte sich Gala-Moderatorin Barbara Schöneberger einen Witz nicht verkneifen: "Kurze Haare und Schnurrbart und so erfolgreich - das schafft sonst nur (CDU-Generalsekretärin) Annegret Kramp-Karrenbauer."
Schöneberger, die ein knallgrünes Versace-Kleid trug, machte auch wieder ihren traditionellen Trinkwitz zum Schluss. Nachdem sie mal "Ich weiß, ihr könnt auch ohne Alkohol gut drauf sein, aber heute sollten wir auf Nummer sicher gehen" gesagt hatte oder aber "Alkohol ist nicht die Antwort, aber man vergisst zumindest die Frage", scherzte sie diesmal: "Wein auf Bier: Das rat ich dir. Bier auf Wein: Das rat ich dir."
Bei der Aftershow-Party sah man dann zum Beispiel Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller, entspannt beim Anstoßen. Herbert Grönemeyer und Andreas Bourani waren im Gespräch vertieft. Bourani hatte vor der Gala der dpa gesagt, er sei "ein Fan von Grönemeyer".
Einen kurzen Abend hatte Moderatorin und Designerin Cathy Hummels, Frau von Fußballer Mats Hummels. Schon am roten Teppich sagte sie der dpa, dass beim zehn Monate alten Söhnchen Ludwig gerade die Backenzähne durchkämen und sie vielleicht angerufen werde und losmüsse, sich kümmern. Später postete sie dann bei Instagram: "Nach 1 1/2 h war Schluss mit Party. Mein kleiner Prinz wollte nicht schlafen..."