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"Glücksrad"-Moderator: "Ich wollte das Handtuch werfen"


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"Glücksrad"-Star
Frederic Meisner: "Ich habe ihnen ein Ultimatum gestellt"

InterviewVon Luca Cordes

07.11.2018Lesedauer: 3 Min.
"Glücksrad": Frederic Meisner, Maren Gilzer und Peter Bond.Vergrößern des Bildes
"Glücksrad": Frederic Meisner, Maren Gilzer und Peter Bond. (Quelle: dpa)

14 Jahre lang moderierte Frederic Meisner das "Glücksrad". Die Show feiert heute 30-jähriges Jubiläum und ihr einstiger Star verrät t-online.de, warum er 2005 einen Schlussstrich zog, wie er zu seinen einstigen Assistentinnen Maren Gilzer und Sonya Kraus steht und was der 65-Jährige heute fernab des Rampenlichts treibt.

Für Frederic Meisner war das "Glücksrad" ein wichtiger Teil seines Lebens. Doch obwohl ihn die Show reich und berühmt machte, spart der gebürtige Münchner nicht an Kritik, insbesondere an den späteren Aufzeichnungen des Formates bei 9Live. Aber auch Stolz schwingt in seinen Worten mit, wenn Meisner von den guten alten Zeiten erzählt, als das Fernsehen die ganze Familie noch im Wohnzimmer versammelte.

t-online.de: Herr Meisner, es heißt, Sie wurden 1988 aus 80 Kandidaten als Moderator für die Show "Glücksrad" ausgewählt. Darf ich mir das ähnlich wie bei einer Castingshow vorstellen?

Frederic Meisner: Das war in der Tat ein bisschen so (lacht). Da sind einige angetanzt damals und schlussendlich wurden Peter Bond und ich ausgewählt. Das "Glücksrad" flimmerte am 7. November 1988 zum ersten Mal über den Bildschirm. Ich habe die erste Woche begonnen. Dann ging es immer im Wechsel.

Über 14 Jahre lang haben Sie die Show schließlich moderiert.

In der Tat. Von den 14 Jahren war die Zeit bei Sat.1 am schönsten. Die Sendung lief später ja auch noch bei Kabel Eins, da war ich auch dabei und Sonya Kraus. Nach mehreren Anläufen hat sich dann auch noch 9Live an dem Format versucht. Ich wollte damals schon nicht mehr wirklich. Ich habe ihnen deshalb das Ultimatum gestellt, erst einmal 100 Folgen zu machen. Nach den ersten zehn Folgen wollte ich aber schon das Handtuch werfen, weil es einfach billig produziert war. Das war auch der Grund, warum ich aufgehört habe. Es war einfach schade um die Sendung.

Eine wichtige Rolle in der Show hatte die Glücksfee. Zunächst war Maren Gilzer an Ihrer Seite, später dann Sonya Kraus. Wie war Ihr Verhältnis zu den zwei Damen?

Maren Gilzer und Sonya Kraus sind zwei völlig unterschiedliche Personen. Sonya war mit mehr Sexappeal unterwegs. Maren war dagegen ein bisschen braver, aber sie war auch die "Glücksrad"-Ikone als Buchstabenfee schlechthin, weil sie zehn Jahre in der Show Präsenz zeigte. Anfangs durfte sie ja gar nichts sagen. Das hat sich dann aber geändert und der Sendung auch gut getan.

Sie waren damals ein attraktiver junger Mann, Maren Gilzer und Sonya Kraus hübsche junge Frauen. Es gab ja auch Gerüchte, ob zwischen Ihnen und den Glücksfeen etwas lief.

Natürlich wurde mir sowas unterstellt, bei Maren genauso wie bei Sonya. Das waren auch zwei hübsche Damen. Aber ich habe immer gesagt: Beruf ist Beruf und Privat ist Privat!

2001 wurde die Show eingestellt. 2004 kam das "Glücksrad" dann noch einmal zusammen mit Ihnen zurück, bevor Sie ein Jahr später endgültig Ihren Abschied verkündeten. Heute sind Sie nicht mehr im Fernsehen zu sehen.

Bis vor einem halben Jahr habe ich bei Sky eine Musiksendung moderiert – 17 Jahre lang. Meine Tätigkeit dort ist aber in der Öffentlichkeit nicht so präsent gewesen wie das "Glücksrad".

Vermissen Sie das Scheinwerferlicht jetzt?

Ich habe mittlerweile ein gewisses Alter und tue jetzt einfach Dinge, die mir persönlich Spaß machen. Schon vor längerer Zeit habe ich nach 33 Jahren meine Rennpferde verkauft und mir ein kleines Weingut in Bordeaux zugelegt. Seit 2014 treibe ich auch meine eigene Trachten-Kollektion voran. Das sind Dinge, in denen ich aufgehe. Ich bin nicht mehr auf die Einschaltquote angewiesen. Ich streite es aber nicht ab: Wenn heute ein gutes Angebot käme, wäre ich nicht abgeneigt. Ich bezweifle es aber.

Warum?

Das Fernsehen hat sich sehr gewandelt. Die Jugend guckt sich doch mit der Familie am Samstagabend nicht irgendwas an, was vor ein paar Jahren noch der Fall war. Die Zeiten sind, was das klassische Fernsehen angeht, vorbei.

Werden Sie eigentlich noch oft erkannt, wenn Sie in München unterwegs sind?

Meine Haare sind ja etwas grauer geworden (lacht). Aber Sie werden es nicht glauben: Als ich neulich an einer Kreuzung stand, schrien zwei junge Frauen: 'Ah, das ist ja der Meisner vom Glücksrad'. Die waren höchstens 28 Jahre alt und haben damals wohl bei irgendwem auf dem Schoß gesessen.

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