Alltag in Seniorenresidenz Liselotte Pulver: "Ich lebe allein und sehe oft niemanden"
Liselotte Pulver ist eine Institution in der Schauspielszene. Sie wirkte an Filmen wie "Ich denke oft an Piroschka" (1955) oder "Das Wirtshaus im Spessart" (1958) mit – und ist gerade 89 Jahre alt geworden. In einem Interview spricht sie über ihr Leben im Altenheim und ihre Sehnsucht nach einer Familie.
Als Schauspielerin feierte Liselotte Pulver große Erfolge, mittlerweile lebt sie jedoch zurückgezogen und fernab des Rampenlichts in einer Seniorenresidenz. "Ich stehe auf, mache mich zurecht und frühstücke. Nach dem Mittagessen steht mein täglicher Spaziergang an. Das ist auch mein einziges Hobby. Zu mehr reicht es einfach nicht mehr", verrät die Mimin jetzt gegenüber "Bild".
"Ich lebe ja allein und sehe oft niemanden"
Doch auch wenn die Kult-Darstellerin ihr charismatisches Lachen im hohen Alter nicht verloren hat, gibt es auch dunkle Stunden in ihrem Leben. Auf die Frage, was sie vermisse, antwortet Liselotte Pulver: "Die Familie. Ich lebe ja allein und sehe oft niemanden, da kommt auch kein Besuch. Nicht, dass ich unter dieser Situation leide, aber ich könnte mir vorstellen, dass es unterhaltsamer wäre, wenn ich in einer Familie leben würde."
Ihr Ehemann, der Schauspieler Helmut Schmid, starb bereits im Jahr 1992. Drei Jahre zuvor beging ihre Tochter Mélisande Suizid. Geblieben ist Pulver nur ihr Sohn, der in dem alten Haus der Schweizerin am Genfer See wohnt. Dieses sei jedoch zu klein, als dass sie dort zusammenleben könnten. Vereinsamt fühlt sich Liselotte Pulver dennoch nicht. In ihrer Residenz gebe es Gesellschaft.
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An ihren verstorbenen Ehemann erinnere sie sich hin und wieder zurück. "Ich denke an ihn, aber nicht ununterbrochen, das mit uns ist ja schon sehr lange her. Auf meinem Nachttisch steht ein Foto von ihm und mir nach der Geburt unseres Sohnes. Und eins von unserem Hochzeitstag. Das sind die beiden einzigen Erinnerungen, die ich hier habe."