Jahrelange Angst vor Coming-out Jochen Schropp: "Ich bin schwul"
Jetzt macht er einen Schritt, den er eigentlich schon lange hat gehen wollen. Jochen Schropp offenbart: "Ich bin schwul" – und erklärt, warum er Angst vor seinem Outing hatte.
Jochen Schropp kennt man unter anderem als Moderator von "Promi Big Brother" bei Sat.1 oder der Show "Schätzen Sie mal" im Ersten. Außerdem stand er schon für zahlreiche Fernsehfilme vor der Kamera – meist als "Schwiegersohn" oder "Herzensbrecher". Genau das habe sein Outing nicht ganz einfach gemacht.
Agentur riet ihm vor Jahren ab
Schon vor vier Jahren habe er geplant gehabt, seine Homosexualität öffentlich zu machen, wie er in einem Brief schreibt, den er dem Magazin "Stern" zukommen ließ. Doch er habe damals Angst gehabt, diesen Schritt zu machen. Er gesteht, "kalte Füße bekommen" zu haben. Außerdem kam zu diesem Zeitpunkt hinzu: "Einer der Gründe war, dass mir meine damalige Schauspielagentur davon abgeraten hat. Mir wurde gesagt: Mach das lieber nicht, es wird dir schaden." Jochen erklärt im anschließenden Interview mit dem "Stern", dass er weniger ein Charakterdarsteller, "sondern eher auf den Schwiegersohn oder den Herzensbrecher abonniert" sei. Er habe die Befürchtung, durch sein Outing nicht mehr an derartige Rollen zu kommen.
Lange schon wissen Freunde und Kollegen über Jochens Homosexualität Bescheid. In seinem inneren Kreis ist es längst kein Geheimnis mehr, dass er schwul ist. Doch in jungen Jahren sei es dem heute 39-Jährigen nicht leicht gefallen, dazu zu stehen. Er sei gemobbt worden. Selbst seine Eltern haben damals nicht recht wahrhaben wollen, dass ihr Sohn schwul ist. "Ich solle darüber stehen, ich sei ja nicht schwul. Ich werfe das meinen Eltern nicht vor, sicher waren sie selbst damit überfordert, mich zu beruhigen", schreibt er. Seine Mutter habe sogar Selbsthilfebücher gelesen. "Was ja auch schon krass ist, dass es zu dem Thema Selbsthilfebücher gibt", befindet Jochen diesbezüglich.
"Ich bin mit mir selbst im Reinen"
"Diese Scham, anders und nicht genug zu sein, begleitet mich bis heute", gesteht Jochen. An die Öffentlichkeit ging er nun trotzdem, denn: "Ich bin mittlerweile mit mir selbst im Reinen und weiß, wer ich bin." Außerdem stellt er klar: "Ich werde dieses Jahr 40. Und ich will mich nicht mehr verstecken." Vor allem möchte Jochen mit seinem Outing anderen Menschen "Mut machen, zu sich zu stehen", was er in seinem Brief auch besonders hervorhebt. Denn: "Wir kommen bei dem Thema nur weiter, wenn Leute den Mund aufmachen. Und jetzt bin ich es eben."