Dieter Wedel ZDF findet keine Hinweise auf sexuelle Übergriffe
Es gibt keine Hinweise auf sexuelle Übergriffe von Dieter Wedel im Zusammenhang mit Auftragsproduktionen des ZDF. Das habe eine interne Untersuchung des Senders nach den Missbrauchsvorwürfen ergeben.
Dieter Wedel steht seit Jahresbeginn im Mittelpunkt von Missbrauchsvorwürfen, die von mehreren Schauspielerinnen erhoben werden. Er wies die Vorwürfe per eidesstattlicher Erklärung zurück. Der zu den erfolgreichsten deutschen Fernsehregisseuren zählende Wedel feierte einen großen Teil seiner Erfolge mit Produktionen für die öffentlich-rechtlichen Sender.
Interne Untersuchung abgeschlossen
Nach den Veröffentlichungen der Vorwürfe in der Wochenzeitung "Die Zeit" überprüfte das ZDF die Auftragsproduktionen, an denen der 74-Jährige als Autor und Regisseur beteiligt war. Die in den Senderarchiven noch vorhandenen Unterlagen wurden demnach ausgewertet und zudem Gespräche mit allen Mitarbeitern geführt, "die in verantwortlicher Funktion direkt oder indirekt an den Produktionen mit Dieter Wedel beteiligt waren".
Es hätten sich keine Hinweise zu Übergriffen ergeben. Über die erhobenen Vorwürfe der Schauspielerinnen und anderer Beteiligter im Zusammenhang mit den Produktionen "Der große Bellheim", "Der Schattenmann" und "Die Affäre Semmeling" konnten nach ZDF-Angaben zudem keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden.
ZDF-Intendant Thomas Bellut betonte, der Sender stehe "für ein Arbeitsklima, das frei ist von Diskriminierung und Belästigung jeglicher Art". Nachweislicher Machtmissbrauch werde arbeitsrechtlich geahndet.
Im Januar hatte der Saarländische Rundfunk zugegeben, dass dem Sender bereits im Zusammenhang mit der Produktion der Vorabendserie "Bretter, die die Welt bedeuten" 1981 Vergewaltigungsvorwürfe einer Schauspielerin gegen Wedel bekannt geworden waren. Trotzdem habe sich der Sender damals entschlossen, die Zusammenarbeit mit dem Regisseur fortzusetzen. Die derzeitige Leitung des Senders will die durch alte Akten bekannt gewordenen Vorwürfe nun aufarbeiten.