Depressionen, Alkohol, Karrieretief Muriel Baumeister: "Ich habe wirklich Scheiße gebaut"
Vergangene Woche war Muriel Baumeister in aller Munde. Die Schauspielerin musste sich vor Gericht verantworten: Vor einem halben Jahr wurde sie mit 1,45 Promille am Steuer erwischt – mit im Wagen ihre elfjährige Tochter Frieda. Jetzt spricht sie erstmals über die Krise, in der sie seit einigen Jahren steckt.
Als einen "Riesenfehler" beschreibt sie die Autofahrt unter Alkoholeinfluss nun im Gespräch mit "Bunte" und stellt klar: "Ich habe wirklich Scheiße gebaut! Anders kann ich das nicht sagen. Vor allem gegenüber meiner Tochter. Mein Verhalten war komplett verantwortungslos." Warum sie gerade eher mit Negativschlagzeilen von sich reden macht, erklärt sie ganz offen.
Postnatale Depression und keine Jobs
Direkt nach der Geburt von Nesthäkchen Ava vor zwei Jahren wollte Muriel wieder zurück vor die Kamera und setzte sich deshalb stark unter Druck. Dabei litt sie an postnatalen Depressionen: "Ich wollte die Situation einfach nicht akzeptieren."
2016 ging es dann ganz steil bergab für die 45-Jährige: Job-Angebote blieben aus. "Vergangenes Jahr hatte ich gerade mal 20 Drehtage", offenbart sie. Sie habe Schulden gemacht, sei aber zu stolz gewesen, beim Amt Hartz IV zu beantragen. Die Folge: täglicher Alkoholkonsum. Dadurch wollte sie "die Sorgen und Ängste vergessen."
"Ich habe zu viel getrunken"
Doch sie stellt in dem offenen Interview klar: "Jeder trinkt abends mal ein Glas Wein und ich hatte eine Zeit, in der ich zu viel getrunken habe. Aber es ist bei Gott nicht so, dass ich jemals sturzbetrunken zu Hause auf dem Fußboden herumgelegen habe."
Dennoch baute sie aufgrund ihres Trinkverhaltens den Autounfall, bei dem ihre Tochter mit an Bord war: "Ich war bei einer Freundin essen und wir haben geredet und geredet – und ich habe zu viel getrunken." Dann ist sie rückwärts gegen die Leitplanke gefahren, hat dabei ein Fahrrad demoliert.
Der Unfall war ein Paukenschlag
Heute sagt sie über die Situation: "Mein Glück war – das muss ich wirklich sagen –, dass genau in diesem Moment die Polizei ums Eck kam. Das war der Paukenschlag, den ich offensichtlich gebraucht habe, um wach zu werden. Schlimmer geht's ja nicht." Das Ganze ist ihr jedoch schrecklich peinlich, besonders vor Tochter Frieda.
Seit jenem Abend hält sich die dreifache Mutter vom Alkohol fern, macht eine Behandlung bei einem Verhaltenstherapeuten: "Und dann mache ich noch eine Einzeltherapie bei einer Psychologin und besuche wöchentlich eine Selbsthilfegruppe." Die Goldene-Kamera-Preisträgerin arbeitet hart an sich, privat scheint es ihr wieder besser zu gehen. Hoffentlich läuft es auch beruflich bald wieder so gut wie in alten Zeiten.