Rudi Carrells Tochter "Mein Vater war oft ein Tyrann und Egoist"
Rudi Carrell lebte für seinen Job als TV-Unterhalter. Darunter musste seine Familie häufig leiden. "Mein Vater konnte sehr liebevoll sein", sagt Carrells jüngere Tochter Caroline Kesselaar jetzt in "Bild". "Bei der Arbeit war er oft ein Tyrann und Egoist."
Sie habe sich deshalb oft von ihrem Vater zurückgewiesen gefühlt. Selbst auf dem Sterbebett habe er diese Haltung nicht abgelegt. Bei ihrem letzten Besuch habe er zu ihr gesagt: "Ich will dich nicht mehr sehen. Gib mir einen Kuss, und dann geh!" Über das ambivalente Verhältnis zu ihrem Vater hat Caroline Kesselaar nun in Holland ein Buch veröffentlicht.
"Er wollte keine Schwäche zeigen"
"Mein Vater wollte keine Schwäche zeigen und bis zum Schluss in seinem Leben Regie führen", sagt Kesselaar weiter. Carrell war 2006 an Lungenkrebs gestorben. Bei dem starken Raucher war zwei Jahre zuvor die Krankheit diagnostiziert worden. Bis zum Schluss war Carrell sehr offen und mit schwarzem Humor mit der Erkrankung und dem bevorstehenden Tod umgegangen.
Neben Caroline Kessellar hinterließ Carell noch zwei weitere Kinder: Seinen Sohn Alexander (*1977) aus zweiter Ehe und Caroline Kessellars vier Jahre ältere Schwester Annemieke. Diese hatte sich bereits vor einigen Jahren in einem Interview mit dem "Fokus" über ihr Verhältnis zu ihrem Vater geäußert. Das Zwischenmenschliche sei bei Rudi Carrell häufig zu kurz gekommen, sagte sie da. "Mein Vater war ein bisschen autistisch."
