Gruseliges aus Österreich Christoph Waltz erklärt verdutzten Amerikanern den "Krampus"
Er ist und bleibt ein Bösewicht: Schauspieler Christoph Waltz hat US-Fernsehzuschauern die österreichischen Adventsbräuche erklärt - und damit einigen vielleicht sogar einen Schrecken eingejagt.
Das, was Waltz aus seinem österreichischen Geburtsland kennt, hat mit dem gutmütigen dicken Coca-Cola-Weihnachtsmann im samtigen roten Wams, der in den USA die Kinder besucht, nicht viel zu tun.
"Es ist ein katholisches Land, es funktioniert über Traumatisierung", sagte er in der Talkshow von Moderator Jimmy Fallon. "Krampus kommt mit einem Stock und einem Sack. Wenn man nicht brav war, wird man in den Sack gesteckt und geschlagen." Krampus sei der Assistent des Nikolaus, der am 6. Dezember die Häuser besuche. Die Figur des bösen Knechts des braven Nikolaus ist auch in Bayern bekannt.
Film-Schurke erklärt den fiesen Nikolaus-Knecht
In den Bergen gebe es auch eine Tradition, die aus dem Mittelalter stamme, erklärte der in Wien geborene Oscar-Preisträger weiter. Dabei legten sich junge Männer Schafsfelle um und setzten furchteinflößende Masken aus Holz auf. "Sie betrinken sich zuerst und rennen, stürmen dann durchs Dorf, wie die Reiter der Apokalypse", erzählte Waltz einem sichtlich überraschten Moderator und setzt noch drauf: "Sigmund Freud war Österreicher, das darf man nicht vergessen." Man nimmt es dem Film-Fiesling natürlich ab.
Krampus contra Elfen
In den USA verraten niedliche "Elfen-Helfer" üblicherweise ungezogene Kinder an den Weihnachtsmann. Bilder davon, die Jimmy Fallon ihm und dem Publikum als Vergleich zum furchteinflößenden Krampus zeigt, kommentiert Waltz trocken und böse: "Der sieht aus wie ein Weichei."
Der 58-jährige Oscar-Preisträger ist bekannt aus "Django Unchained" und "Inglourious Basterds". Vor allem die Schurken-Rolle hat der gebürtige Österreicher im Repertoire. Das stellt er auch im neuesten "James Bond 007 Spectre" unter Beweis. Dort spielt er den Widersacher des Geheimagenten, den Bösewicht Oberhauser.