Auftritt bei den Oscars "Vertigo"-Star Kim Novak irritiert mit geliftetem Antlitz
Mit ihren inzwischen 81 Jahren erwartet niemand, dass die aus Hitchcocks "Vertigo" bekannte Schauspielerin Kim Novak immer noch jugendlich frisch aussieht. Offenbar stellt sie diesen Anspruch aber an sich selbst und tut alles dafür, um diesem per Faceliftings gerecht zu werden, wie ihr Auftritt bei den Oscars demonstrierte.
Zusammen mit Matthew McConaughey, der für seine Rolle in "Dallas Buyers Club" zum "besten Hauptdarsteller" gekürt wurde, kam sie zur Präsentation zweier Awards auf die Bühne. Obwohl schon in der Vergangenheit immer mal wieder Bilder der übermäßig gelifteten Novak die Runde machten, sorgte ihr Antlitz auch hier wieder für Irritationen im Publikum. Ihr fast schon zur Maske erstarrtes Gesicht entbehrte jeder Natürlichkeit.
"Kim Novak hinterließ ein schockiertes Oscar-Publikum", spottet die britische "Daily Mail" deshalb über Novaks Auftritt. Ob man so weit gehen und der altehrwürdigen Darstellerin dermaßen vor den Bug zu schießen muss, ist sicher Ansichtssache. Fest steht aber, dass Novak nicht dazu bereit ist, zu ihrem Alter und ihrer natürlichen Schönheit zu stehen und es mit ihren Schönheits-OPs in den vergangenen Jahren ganz eindeutig übertrieben hat.
"12 Years A Slave" räumt ab
Ansonsten standen selbstverständlich die schauspielerischen Leistungen im Zentrum des Interesses: Lupita Nyong'o durfte sich für ihre Rolle in "12 Years A Slave" über die Auszeichnung freuen. Apropos "12 Years A Slave": Als erster schwarzer Filmemacher kommt Steve McQueen mit seinem Werl zu Oscar-Ehren. Das von Brad Pitt produzierte Sklavendrama wurde als "Bester Film" ausgezeichnet und konnte außerdem noch in der Kategorie "Bestes adaptiertes Drehbuch" Preise abräumen.
"12 Years a Slave" wurde bereits im Vorfeld als Anwärter für den wichtigsten Oscar-Preis gehandelt. Der Film erzählt die wahre Geschichte von Solomon Northup, einem freien Afroamerikaner, der im 19. Jahrhundert in die brutalen Mühlen der Sklaverei gerät.
Seine Dankesrede widmete Regisseur McQueen denn auch den Opfern der Sklaverei. "Jeder verdient es, nicht nur zu überleben, sondern zu leben", erklärte der 44-Jährige. "Das ist das wichtigste Vermächtnis von Solomon Northup."
Sieben Oscars für "Gravity"
Mit insgesamt sieben Trophäen gewann allerdings "Gravity" die meisten Oscars. Unter anderem gingen die Goldjungs für die beste Regie (Alfonso Guarón), den besten Schnitt und die beste Kamera an den Sci-Fi-Thriller.
Bei den Darstellerpreisen konnte "Dallas Buyers Club" punkten. Mit Matthew McConaughey als bester Hauptdarsteller und Jared Leto in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" gewann das AIDS-Drama in beiden Männer-Kategorien.
Cate Blanchett gewinnt zweiten Oscar
Beste Hauptdarstellerin wurde Cate Blanchett ("Blue Jasmine"). Obwohl sie zu Beginn des Oscar-Rennens bereits als Favoritin gehandelt wurde, ist ihr bislang zweiter Gewinn eine kleine Überraschung. Nach den jüngsten Negativschlagzeilen über ihren Regisseur Woody Allen, schien sie keine große Chancen mehr zu besitzen. Dennoch konnte sie sich gegen namhafte Konkurrenz wie Sandra Bullock ("Gravity") und Amy Adams ("American Hustle") durchsetzen.
"American Hustle" ist der Verlierer
Verlierer bei der großen Oscar-Gala war "American Hustle". Mit zehn Nominierungen war die Gaunerkomödie angetreten, konnte aber letztlich nicht einen einzigen Academy Award gewinnen. Vor allem Jennifer Lawrence hatte man einen Oscar als beste Nebendarstellerin zugetraut. Sie musste sich allerdings der Newcomerin Lupita Nyong'o geschlagen geben.
Die kenianische Schauspielerin erhielt die Trophäe aus den Händen des deutsch-österreichischen Schauspielers Christoph Waltz. "Danke an die Academy für diese unglaubliche Anerkennung", sagte sie unter Tränen. Vor der Oscar-Gala hatte die 31-Jährige auf dem roten Teppich erklärt: "Mein Herz sagt mir, dass es eine gute Nacht werden wird."
Auslands-Oscar nach Italien
Der Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film ging an die italienische Produktion "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" von Paolo Sorrentino. Das Drama mit Toni Servillo in der Hauptrolle war Anfang des Jahres bereits mit dem Golden Globe für den besten Auslandsfilm geehrt worden. Im vergangenen Jahr hatte die Rom-Hommage vier Europäische Filmpreise erhalten.
Deutsche Kandidaten gehen leer aus
Die deutschen Regisseure Max Lang und Jan Lachauer gingen leer aus. Sie hatten sich mit ihrem Zeichentrickfilm "Room on the Broom" Hoffnungen in der Sparte "Bester animierter Kurzfilm" machen können. Die Auszeichnung erhielt jedoch "Mr. Hublot" von Laurent Witz und Alexandre Espigares.
Ebenso erging es der deutschen Spezialeffekte-Firma Pixomondo. Die Experten des unter anderem in Frankfurt am Main ansässigen Unternehmens hatten Chancen für ihre Arbeit am Science-Fiction-Epos "Star Trek: Into Darkness". Die Trophäe ging in der Nacht zum Montag dann aber an "Gravity".
Oscars 2014 - die Sieger in den wichtigsten Kategorien
Bester Hauptdarsteller
Matthew McConaughey ("Dallas Buyers Club")
Christian Bale ("American Hustle")
Bruce Dern ("Nebraska")
Leonardo DiCaprio ("The Wolf of Wall Street")
Chiwetel Ejiofor ("12 Years a Slave")
Beste Hauptdarstellerin
Cate Blanchett ("Blue Jasmine")
Amy Adams ("American Hustle")
Sandra Bullock ("Gravity")
Judi Dench ("Philomena")
Meryl Streep ("August: Osage County")
Bester Nebendarsteller
Jared Leto ("Dallas Buyers Club")
Barkhad Abdi ("Captain Phillips")
Bradley Cooper ("American Hustle")
Michael Fassbender ("12 Years a Slave")
Jonah Hill ("The Wolf of Wall Street")
Beste Nebendarstellerin
Lupita Nyong'o ("12 Years a Slave")
Sally Hawkins ("Blue Jasmine")
Jennifer Lawrence ("American Hustle")
Julia Roberts ("August: Osage County")
June Squibb ("Nebraska")
Beste Regie
Alfonso Cuarón ("Gravity")
David O. Russell ("American Hustle")
Alexander Payne ("Nebraska")
Steve McQueen ("12 Years a Slave")
Martin Scorsese ("The Wolf of Wall Street")
Bester Film
"12 Years a Slave"
"American Hustle"
"Captain Phillips"
"Dallas Buyers Club"
"Gravity"
"Her"
"Nebraska"
"Philomena"
"The Wolf of Wall Street"
Bestes adaptiertes Drehbuch
John Ridley ("12 Years a Slave")
Bestes Original-Drehbuch
Spike Jonze ("Her")