FDP-Politikerin hielt eine Rede Strack-Zimmermann zieht im Kostüm Blicke auf sich
Der Aachener Karnevalsverein feierte am Samstag bei einer Sitzung. Auch einige Politiker waren wieder mit dabei, wie auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann.
Bei der Karnevalssitzung des Aachener Ordens wider den tierischen Ernst wurde am Samstag ausgiebig gefeiert. Doch auch erste Töne wurden angeschlagen. "Schluss mit lustig!", rief die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann aus. Sie forderte in ihrer Rede dazu auf, politische Verantwortung zu übernehmen. Das könne man auch ohne politisches Mandat. "Nehmen Sie Stellung, damit der Kontinent nicht in die Hände den Nationalisten fällt", rief die liberale Europaabgeordnete und Verteidigungspolitikerin unter dem Applaus im Saal aus.
FDP-Politikerin Strack-Zimmermann nahm den Bruch der Ampel-Koalition im Bund aufs Korn: Eine Ampel sei bestenfalls ein Signalgeber, und sollte eigentlich für einen geordneten Ablauf sorgen. "Wenn die Ampel nicht mehr funktioniert, blinkt wohl bemerkt noch das gelbe Licht … hoffentlich!", sagte die Politikerin.
"Die personifizierte Liberalität"
Die 66-Jährige sorgte aber nicht nur mit ihren Worten, sondern auch mit ihrem Look für Aufsehen. Sie trug ein extravagantes Kostüm mit großer, auffälliger Brille – und ahmte damit die Modeikone Iris Apfel nach.
Der "Bild"-Zeitung erklärte die Politikerin: "Ausgewählt habe ich das Kostüm, weil Iris Apfel in ihrer Ungewöhnlichkeit unsterblich ist – wer möchte nicht unsterblich sein. Mit ihrer Kreativität, ihrer unangepassten Lebensfreude und ihrer Stärke war sie dazu die personifizierte Liberalität." Die Umsetzung sei relativ einfach gewesen, schließlich haben beide Frauen nahezu identische Frisuren. Die berühmte US-Amerikanerin Iris Apfel verstarb im vergangenen Jahr mit 102 Jahren.
Weniger Bundespolitiker als sonst im Saal
Der Aachener Karnevalsverein ehrte in der Sitzung den SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil mit dem Orden wider den tierischen Ernst. Der 46-Jährige erhielt die zum 75. Mal vergebene Auszeichnung für "Humor und Menschlichkeit im Amt". Die Laudatio hielt der Ordensritter des Vorjahres, der CDU-Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther. Viele Politiker, auch der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz und FDP-Chef Christian Lindner, wurden in den vergangenen Jahren ausgezeichnet.
Allerdings waren dieses Mal kaum Bundespolitiker im Saal. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) war als einziges Mitglied des Bundeskabinetts vor Ort. Auch der frühere NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) war anwesend.
Wegen des laufenden Wahlkampfs wird die Verleihung in diesem Jahr nicht im Ersten gezeigt. Das WDR-Fernsehen bringt die Ordensverleihung am 11. Februar im dritten Programm.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Bilder von Imago Images und Getty Images
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