Mareile Höppners Stalker-Interview "Eine riesige Erregung für den Täter"
Ein Stalker sendete Mareile Höppner Penisbilder, sie konfrontierte ihn nun im TV. Doch könnte sich das Problem dadurch womöglich verstärken?
Durch ihre jahrelange Tätigkeit im Fernsehen und ihre Internetpräsenz mit 150.000 Instagram-Followern ist Mareile Höppner deutschlandweit bekannt, dürfte regelmäßig Fan-Nachrichten erhalten. Doch sie erreichen wohl auch unangenehme Mitteilungen. Bereits mehrfach habe sie Penisbilder zugeschickt bekommen. Einen Mann, der ihr solche Fotos geschickt habe, konfrontierte sie jetzt in der TV-Sendung "Extra". Ihre Intention: Auf das Problem aufmerksam machen – einem Experten zufolge kann das aber auch Nachteile mit sich bringen.
In einem Gespräch mit der "Bild"-Zeitung erklärte Höppner, warum es ihr wichtig war, ihren Stalker im TV zu konfrontieren: "Die Täter wähnen sich in Sicherheit, weil nur die wenigsten Fälle vor Gericht landen. Unsere Kinder finden es richtig und sehr wichtig, dass solche Dinge thematisiert werden. Sie werden mit solchen Plattformen noch ganz anders groß." Solche Nacktbilder zu erhalten sei "mehr als bedrückend" und "als würde jemand ständig ungefragt nackt in deinem Wohnzimmer stehen".
"Haben so ein Machtgefühl"
Ein Hauptkommissar eines Kommissariats für Sexualdelikte erklärte der Zeitung zu dem Thema, dass Exhibitionisten und Stalker sich gerne nackt zeigten, weil sie das errege: "Je größer das Publikum, umso größer die Erregung für die Täter. Außerdem haben sie so ein Machtgefühl."
Aus diesem Grund müsse man sehr vorsichtig im Umgang sein. "Es kann zu Nachahmungseffekten führen. Andere potenzielle Täter sagen dann: 'Guck mal, so kann ich berühmt werden, alle sehen mich.' Eine riesige Erregung für den Täter. Das kann nur harmlose Auswüchse haben, aber für potenzielle Opfer auch gefährlich sein", so der Experte.
Höppner habe den unbekannten Stalker in ihrem Gespräch als "gebrochenen Menschen" wahrgenommen. "Er ist mit sich selbst und seinen Neigungen überfordert", erklärte sie "Bild". "Er sagte, dass er das schon lange mache und es ihm leidtue. Er weiß, er richtet Schaden an. Er will nicht enttarnt werden und gleichzeitig ist das seine Neigung. Er sucht die Demütigung. Es war sehr traurig und fast erschreckend", so Höppner.