Leroy Sané, Toni Kroos und Co.: Das sind die Tattoos der DFB-Stars

Bedeutungsvolle Motive und ein Fauxpas

Das sind die Tattoos von Havertz, Sané, Kroos und Co.

Deutschland kämpft um den EM-Titel, Millionen Menschen schauen zu. Dabei ziehen auch die Tattoos einiger Spieler die Blicke auf sich – und werfen Fragen auf.

Am Samstag setzte sich die deutsche Nationalmannschaft mit einem 2:0-Sieg gegen Dänemark durch und sicherte sich somit den Einzug ins Viertelfinale. Am Freitag trifft Deutschland auf Spanien. Auf dem Rasen sind die Profifußballer in den neuen Adidas-Deutschlandtrikots zu sehen, die bislang mit hervorragenden Verkaufszahlen glänzen: Vor allem das pink-lilafarbene Shirt brach schon im Vorfeld jegliche Rekorde und ist das bestverkaufte Auswärtstrikot in der DFB-Geschichte. Ihr Dress ist aber nicht der einzige Blickfang auf dem Platz.

Einige der Nationalspieler stechen außerdem mit ihren auffälligen Tätowierungen heraus: Toni Kroos’ Körper zieren zahlreiche Tattoos auf der Haut, genau wie Robert Andrich, Robin Koch, Leroy Sané, David Raum, Antonio Rüdiger und Kai Havertz.

Insgesamt sind mindestens 11 der 26 EM-Stars tätowiert: Torhüter Oliver Baum hat ein Kreuz am Handgelenk, Manuel Neuers Fuß ziert ein kleines chinesisches Schriftzeichen, welches Freundschaft bedeutet, Chris Führich trägt ein Kreuz auf der Brust und einen Schriftzug am Arm und auch Pascal Groß legte sich unter die Nadel: An seinem Unterarm prangen die Geburtsjahre seiner Eltern, seiner Schwester und sein eigenes – zudem eine 68, die Anfangszahlen der Mannheimer Postleitzahl.

Familiäre Motive

Toni Kroos hat sich vor allem Tattoos stechen lassen, die mit seiner Familie zu tun haben. So hat er sich unter anderem den Namen seines Bruders auf dem linken Arm verewigen lassen, außerdem auch das Gesicht seines erstgeborenen Sohnes Leon und eine Uhr, die dessen Geburtszeit anzeigt. Auch die Liebe zu seiner Ehefrau Jessica geht unter die Haut, ihr Auge ist ebenfalls auf dem linken Arm tätowiert. Auf dem rechten Arm des 34-Jährigen zu sehen: ein Abbild seiner Tochter Amelie sowie ein Motiv aus "Der König der Löwen".

Auch bei den Tätowierungen von DFB-Star Robin Koch spielt die Familie eine große Rolle. "Die meisten sind relativ selbsterklärend. Viel für meine Family, die mir sehr, sehr wichtig ist. Und deswegen ist sie auch bei mir am Körper", erklärt der 27-Jährige, dessen rechte Körperhälfte nahezu komplett von vielen einzelnen Tattoos bedeckt ist.

Damit liegt er voll im Trend, sagt Tätowierer Viktor Bopp dem Sender RTL. "Das sind momentan die Tattoos, die sehr, sehr angesagt sind. Bei uns heißen sie 'Patch Tattoos', das sind lauter kleine Tattoos – überall am Körper verteilt", so der Unternehmer, der ergänzt: "Ähnlich auch bei David Raum, der wirklich extrem viele hat, auch extrem coole Motive hat. Das ist gerade der Trend."

Der Außenverteidiger von RB Leipzig ist von zahlreichen Bildern übersät, die für ihn größtenteils eine tiefe Bedeutung haben: "Mir bedeuten viele Tattoos etwas, aber natürlich, die, die ich mit meiner Frau verbinde, finde ich besonders schön!", so David Raum, der seit Sommer 2023 mit seiner Frau Katharina verheiratet ist.

Robert Andrich dürfte ebenfalls Dauergast beim Tätowierer sein. Der defensive Mittelfeldspieler hat sich drei große Löwen auf dem Rücken stechen lassen, hat außerdem mehrere Tattoos, die seine Karriere als Fußballer widerspiegeln.

Der 29-Jährige hat etwa eine Grätsche auf der Wade, diese habe er sich vor ein paar Jahren spontan tätowieren lassen. "Ich fand die Grätsche damals schon lustig, sie spiegelt meine Mentalität wider", erklärte der Bayer-Leverkusen-Star einst der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und fügte hinzu: "Beim Grätschen den Ball zu spielen und dem Gegner ein bisschen wehzutun, kann auch mal nötig sein, um ein Zeichen zu setzen."

"Meine Tattoos hatten anfangs zumeist eine Bedeutung"

Auch mit seinem Double-Tattoo erregte Robert Andrich Aufsehen. Seine linke Wade schmücken nach der abgelaufenen Saison eine Meisterschale und der DFB-Pokal, dazu noch der Schriftzug "23/24". Ein Double-Sieg bedeutet der Gewinn von Meisterschaft und Pokal in einer Saison. Das Tattoo stammt von dem Tätowierer Peter Hofmann – mehr dazu, wie die Tattoo-Termine mit den Profifußballern ablaufen, können Sie hier nachlesen.

Über weitere Tattoos sagte er der "BamS": "Meine Tattoos hatten anfangs zumeist eine Bedeutung, wie die Schriftrolle auf meiner Brust. Die hatte gut gepasst, ich wollte da mal ein wichtiges Datum einsetzen – es wurde das Geburtsdatum meiner Tochter. Der Kompass darüber hat rein ästhetische Gründe und die Jungfrau auf dem Arm ist mein Sternzeichen." Mittlerweile seien seine Tattoos aber überwiegend optisch motiviert.

Bei Offensivspieler Kai Havertz muss man hingegen zweimal hinschauen. Dessen Tattoos sind nämlich eher versteckt. Den linken Oberarm des 25-Jährigen zieren mehrere kleine Motive, unter anderem die Mondphasen und Palmen.

Auf seinem rechten Arm sind Koordinaten und ein Batman-Abbild zu sehen – sucht man die Koordinaten, führen sie zum Drachenstadion in der portugiesischen Hafenstadt Porto. Dort schoss Kai Havertz 2021 eines der wichtigsten Tore seiner Karriere: Im Champions-League-Finale machte er in der 42. Minute das 1:0 gegen Manchester City und sicherte seinem damaligen Verein, dem FC Chelsea, den Sieg. Havertz’ Tattoos können Sie sehen, wenn Sie bei dem unteren Instagram-Beitrag nach rechts klicken.

Wiederum etwas offensichtlicher sind Antonio Rüdigers Tintenkunstwerke. Die Oberarme und die Brust des 31-Jährigen sind nahezu komplett mit Tätowierungen bedeckt – unter anderem hat er sich auf seinen Schultern Sterne stechen lassen, Namen sowie einen Schriftzug auf der Brust, auf seinen Armen sind mehrere ineinanderübergehenden Motive unter die Haut gebracht.

"Einige Spieler entscheiden sich leider zu schnell"

Tätowierer Viktor Bopp beobachtet allerdings auch, dass sich nicht alle DFB-Stars ihre Motive im Vorfeld gut genug überlegen, wie er RTL sagt: "Einige Spieler entscheiden sich leider zu schnell und suchen sich auch nicht den perfekten Tätowierer aus." Im Nachhinein würden einige Fußballer dann Motive verbessert haben wollen. So etwa auch Bayern-München-Spieler Leroy Sané.

"Heute würde ich mich anders entscheiden"

Dieser ließ sich 2017 seinen Torjubel im Champions-League-Achtelfinalspiel gegen AS Monaco auf den Rücken tätowieren. Damals spielte er noch für Manchester City, die Mannschaft gewann mit 5:3. Im Juli 2020 wechselte der heute 28-Jährige zum FC Bayern München. Das Motiv würde er sich nicht unbedingt noch einmal stechen lassen, verriet er 2021 dem "Spiegel". "Wie gesagt, ich war jung. Heute würde ich mich anders entscheiden. Ich war jemand, der vor allem in jungen Jahren erst einmal gegen die Wand laufen musste, auch wenn es wehtat, um daraus zu lernen."

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Mittlerweile hat Leroy Sané das gigantische Kunstwerk anpassen lassen. Das Wappen von Manchester City, welches ursprünglich sein Körper zierte, ist inzwischen überstochen.