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Musiker Joachim Witt warnt: AfD-Ausgrenzung ist "zu hysterisch"


"Zu hysterisch"
Musiker Joachim Witt ist gegen die Ausgrenzung der AfD

Von t-online, dpa, meh

06.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Joachim Witt: Anfang 2024 war der Musiker an der Gründung der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht beteiligt.Vergrößern des Bildes
Joachim Witt: Anfang 2024 war der Musiker an der Gründung der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht beteiligt. (Quelle: IMAGO / Christian Schroedter)
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Sänger Joachim Witt möchte künftig nicht nur mit seiner Musik, sondern auch mit seinem politischen Engagement punkten. Jetzt sprach er über seine Ansichten.

Joachim Witt ist einer der großen Stars der Neuen Deutschen Welle. Sein Song "Goldener Reiter" war damals einer der Hits, der die musikalische Bewegung der Achtzigerjahre prägte. Anschließend wurde es ruhig um ihn, doch 1998 gelang ihm mit dem Synthie-Pop-Titel "Die Flut" die Rückkehr in die Charts.

Jetzt schlägt Joachim Witt erneut einen neuen Weg ein: Er ist einer der Gründungsmitglieder der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), die im Januar 2024 ins Leben gerufen wurde. Zum ersten Mal in seinem Leben habe der Künstler das Gefühl, "mit meiner Meinung kein Fremdkörper zu sein". Der 75-Jährige hat zu vielen gesellschaftlichen Themen eine klare Haltung – auch zur Alternative für Deutschland (AfD).

"Finde ich bedenklich"

In einem "Stern"-Interview führt Joachim Witt jetzt aus, dass er die Meinungsfreiheit in Deutschland gefährdet sieht. "Da sind wir im Moment an einem Punkt, an dem man aufpassen muss. Wenn du nicht auf Linie bist, darfst du bestimmte Sachen nicht mehr sagen, sonst hast du Nachteile. Diese Entwicklung finde ich bedenklich", so der Sänger. Für ihn sei es "ein Unding", wenn Menschen wegen ihrer unangepassten Meinung als Querdenker bezeichnet werden und ihren Job verlieren.

"Zu hysterisch" empfinde er daher die Diskussion um die AfD. "Eine Partei wie die AfD mit ihrer Relevanz innerhalb der Gesellschaft komplett auszugrenzen, finde ich falsch. Wenn einzelne Mitglieder sich nicht staatskonform oder dem Grundgesetz entsprechend verhalten, ist das was anderes. Aber man kann doch nicht pauschal eine ganze Partei verurteilen", meint der Hamburger. Viele Menschen, die von der Politik enttäuscht seien, hätten sich auf die AfD gestürzt. "Weil das ihrer Meinung nach die einzige Form des Protestes ist gegen bestehende politische Verhältnisse", erläutert er seinen Standpunkt.

Auch, wenn er sich politisch engagiert, möchte Joachim Witt kein Amt bekleiden. Er sehe sich eher als positiven Geist, der die Sache begleitet. "Wenn ich mich in den internen Apparat der Partei einschalten würde, hätte ich wahrscheinlich nach drei Monaten einen Herzinfarkt. Diesen alltäglichen Wahnsinn will ich mir nicht antun", erklärt der Musiker.

Seinen Lebensabend möchte Joachim Witt so positiv wie möglich gestalten – und weiß auch schon wie: "Ich möchte weiterhin auf Entdeckungsreise gehen und ich habe auch schon Dinge im Kopf, die ich musikalisch umsetzen möchte. Ich möchte zeitgenössisch arbeiten, hart am Nerv der Zeit."

Verwendete Quellen
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