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Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek ist tot


Mit 92 Jahren
Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek ist tot

Von t-online, CKo

Aktualisiert am 02.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Ruth Maria Kubitschek stand über Jahrzehnte vor der Kamera.Vergrößern des Bildes
Ruth Maria Kubitschek stand über Jahrzehnte vor der Kamera. (Quelle: Clemens Bilan/Getty Images)

Ruth Maria Kubitschek stand seit den Fünfzigerjahren vor der Kamera. Jetzt ist die Schauspielerin gestorben.

Wie die Nachrichtenagentur dpa am Sonntag bestätigt, ist Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek gestorben. Sie wurde 92 Jahre alt. Sie starb nach Angaben einer Sprecherin am Samstag. "Die Grande Dame des deutschen Film- und Fernsehschauspiels hat in ihrer Wahlheimat der Schweiz nach kurzer, schwerer Krankheit leise Abschied vom Leben genommen", heißt es in dem Statement.

Kubitschek startete ihre Karriere als Schauspielerin in den Fünfzigerjahren. Über 160 Engagements hatte sie im Laufe der Jahre. So trat sie unter anderem in "Das Erbe der Guldenburgs", "Frau Ella", "Sperrbezirk", "Kir Royal" oder "Monaco Franze – Der ewige Stenz" auf. Auch in den beliebten Serien "Tatort" und "Traumschiff" war sie zu sehen.

2013 spielte sie in dem Kinofilm "Frau Ella" schließlich ihre letzte Rolle. Danach zog sich Kubitschek aus dem Film- und Fernsehgeschäft zurück. Am Anfang sei ihr der Rückzug von einem Leben mit eiserner Termin- und Studiodisziplin durchaus manchmal schwergefallen, verriet Kubitschek zwei Jahre später.

"Ich fühle mich hier wirklich zu Hause"

Geboren wurde sie 1931 in Komotau, im heutigen Tschechien, am Rande des Erzgebirges. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges floh die Familie aus der heutigen Tschechoslowakei gen Norden, in Sachsen-Anhalt bekam sie einen Neubauernhof. Ihren Bühnenwunsch musste Ruth Maria Kubitschek gegen den Willen der Eltern durchsetzen. Nach dem Besuch von Schauspielschulen in Halle und Weimar gab sie ihr Debüt als Fina in Brechts "Herr Puntila und sein Knecht Matti" in Halle. Innerhalb weniger Jahre wurde sie zu einem Star des DDR-Fernsehens und des Defa-Films.

Doch die junge Frau wollte mehr. "Ich bin zu allen Kulturbehörden gegangen und habe erklärt, dass ich andere Rollen spielen wollte, als es in diesem Land möglich war", sagte sie mal in einem Gespräch mit der "Welt". Immer wieder sei ihr das verwehrt worden. 1959 ging sie mit dem Sohn Alexander in den Westen. Ihr damaliger Mann, der Opern- und Theaterregisseur Götz Friedrich, blieb in der DDR, durfte aber auch im Westen inszenieren. Er starb am 12. Dezember 2000 in Berlin.

Am Schlosstheater in Celle begann Kubitscheks zweite deutsche Karriere. Gefördert wurde sie dabei von dem großen österreichischen Theatermann Fritz Kortner. Schon bald folgten Rollen in bundesdeutschen Fernsehproduktionen – dank derer sie auch beim mehr oder weniger heimlich zuschauenden Ost-Publikum populär blieb.

Doch als endgültige Heimat wählte Kubitschek die Schweiz. Dort lebte sie mehr als 20 Jahre, 2013 wurde sie eingebürgert. "Da ich meinen Garten hier habe, habe ich ja auch ein Stück Schweizer Erde", sagte sie. "Ich fühle mich hier wirklich zu Hause, ich ticke inzwischen auch wie die Schweizer."

Verwendete Quellen
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