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Roman Polanski: Starregisseur soll Minderjährige vergewaltigt haben


Neue Vorwürfe gegen Starregisseur
Roman Polanski soll Minderjährige vergewaltigt haben

Von dpa, t-online, jdo

Aktualisiert am 12.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Roman Polanski: Gegen den Regisseur läuft ein Prozess.Vergrößern des Bildes
Roman Polanski: Gegen den Regisseur werden schwere Vorwürfe erhoben. (Quelle: Andreas Rentz/Getty Images)

In der vergangenen Woche startete in Paris ein Missbrauchsprozess gegen den Regisseur. Nun erhebt eine weitere Frau schwere Vorwürfe gegen Roman Polanski.

Der französisch-polnische Regisseur Roman Polanski wird erneut mit Vorwürfen der Vergewaltigung von Minderjährigen konfrontiert. In Kalifornien hat eine nicht namentlich genannte Frau eine Zivilklage gegen den Weltstar eingereicht. Polanski habe die damals Minderjährige 1973 in seinem Haus in Los Angeles unter Alkohol gesetzt und vergewaltigt, sagte die Anwältin der Klägerin, Gloria Allred, am Dienstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz. Ein Richter habe August 2025 als Prozesstermin anberaumt.

Die Klägerin behauptet, sie habe Polanski 1973 auf einer Party kennengelernt und wenige Monate später eine Einladung zu einem Essen angenommen. Der Regisseur habe demnach gewusst, dass sie minderjährig war. Er habe ihr in seinem Haus und in einem Restaurant Tequila zu trinken gegeben. Ihr sei schlecht geworden. Sie erinnere sich daran, in seinem Bett aufzuwachen und sich gegen seine sexuellen Übergriffe zu wehren. Sie habe deutlich nein gesagt, doch Polanski habe dies ignoriert.

Roman Polanski vor US-Behörden auf der Flucht

Der Macher zahlreicher filmischer Meisterwerke wie "Rosemaries Baby" und "Der Pianist" ließ die Vorwürfe durch seinen Anwalt Alexander Rufus-Isaacs zurückweisen. In einer Mitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es außerdem: "Mr. Polanski glaubt, dass das Gericht der richtige Ort ist, um diesen Fall zu verhandeln."

Die Klage führt Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und Zufügung seelischen Leides auf. In einem Zivilverfahren müsse der Angeklagte nicht vor Gericht erscheinen, sagte Allred. Häufig kommt es in derartigen Klagen mit Schadenersatzforderungen zu einer außergerichtlichen Einigung, statt eines Verfahrens.

Seit mehr als 40 Jahren läuft gegen Polanski bereits ein Verfahren wegen ähnlicher Vorwürfe in den USA: Er soll eine 13-Jährige 1977 in der Villa von Hollywood-Star Jack Nicholson mit Drogen gefügig gemacht und sie dann vergewaltigt haben. Polanski bekannte sich damals schuldig – allerdings nicht wegen Vergewaltigung, sondern wegen verbotenem Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen – und verbrachte 42 Tage in psychiatrischer Verwahrung. Am Tag vor der offiziellen Strafverkündung floh er aus Angst vor einer Haftverlängerung nach Frankreich. Seitdem lebt er überwiegend dort und vermeidet Länder zu besuchen, die mit den USA ein Auslieferungsabkommen haben.

Prozess gegen Polanski in Paris gestartet

Doch auch in Paris muss sich der 90-Jährige vor Gericht verantworten. Dort hat in der vergangenen Woche ein Prozess gegen Polanski begonnen, in dem es ebenfalls um Vorwürfe sexueller Gewalt geht – wenn auch nur indirekt. Angeklagt ist der Filmemacher wegen Verleumdung: Die britische Schauspielerin Charlotte Lewis wirft ihm vor, sie der Lüge bezichtigt zu haben. Vor Gericht schilderte sie, wie sie vor 40 Jahren als Teenager von dem Starregisseur sexuell missbraucht worden sei.

"Er wusste, dass ich 16 war", sagte sie vor Gericht. Auf die Frage, warum sie so lange geschwiegen habe, antwortete Lewis: "Mir war damals nicht bewusst, dass es eine Vergewaltigung war." Erst 2010 ging sie mit ihren Vorwürfen an die Öffentlichkeit. Klage reichte sie damals nicht ein, weil sie nach eigener Aussage davon ausging, dass der Fall verjährt war.

Verwendete Quellen
  • Mit Matreial der Nachrichtenagentur dpa
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