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Gil Ofarim: Hohe Geldstrafe nach Geständnis – Kann er die Summe bezahlen?


Kann er die hohe Strafe zahlen?
Finanziell hatte Gil Ofarim in der Vergangenheit zu kämpfen

Von t-online, CKo

28.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Gil Ofarim: Versucht der Musiker ein Comeback?Vergrößern des Bildes
Gil Ofarim: Der 41-Jährige hat ein Geständnis abgelegt. (Quelle: IMAGO / Future Image / Jens Krick)

Gil Ofarim hat gelogen und muss eine fünfstellige Summe aufbringen. Kann er das stemmen? Es stand finanziell nicht immer gut um ihn.

Der Gerichtsprozess um Gil Ofarim hat am Dienstag eine überraschende Wendung genommen: Der Musiker hat eingeräumt, sich den antisemitischen Übergriff durch einen Hotelmitarbeiter vor zwei Jahren ausgedacht zu haben.

Das Verfahren wurde anschließend gegen die Auflage einer Zahlung von 10.000 Euro vorläufig eingestellt. Ofarim muss die Summe innerhalb eines halben Jahres an die Jüdische Gemeinde Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zahlen. Dann wird das Verfahren nach Gerichtsangaben endgültig eingestellt. Zusätzlich muss er dem Hotelmitarbeiter ein Schmerzensgeld zahlen, über die Höhe haben Nebenklage und Verteidigung jedoch "absolutes Stillschweigen" vereinbart.

Kann der 41-Jährige den hohen Betrag einfach so aus eigener Tasche zahlen? Zwar schafft Ofarim als Teenager den Durchbruch und kann anschließend als Sänger große Erfolge feiern. Auch diverse Auftritte in Film und Fernsehen steigern seine Bekanntheit. In den vergangenen Jahren gibt er jedoch zu, sich mit seiner künstlerischen Arbeit nicht immer über Wasser halten zu können.

"Es war eine sehr heftige Zeit"

Schon Anfang der 2010er-Jahre erlebt er ein Karrieretief, wie er 2021 der "Gala" erzählt: "Dann stand ich plötzlich da – in einer Kneipe – und musste als Barista Kaffee zubereiten. Das wusste bisher keiner. [...] Es war eine sehr heftige Zeit. Ich habe mich wegen der Blicke der Anderen und wegen der Sprüche, wenn ich erkannt wurde, geschämt."

Auch als er 2017 bei der RTL-Show "Let's Dance" teilnimmt, ist es weniger das Interesse an der Tanzsendung, das ihn antreibt: "Ich habe das aber letztlich wegen des Geldes und meiner Existenzängste gemacht. Ich bin zu dieser Zeit zum zweiten Mal Vater geworden, ich hatte und habe Verpflichtungen." Doch der TV-Auftritt zahlt sich für ihn am Ende nicht aus. Es wird über eine Affäre mit Profitänzerin Ekaterina Leonova spekuliert, auch von seiner Ehefrau Verena trennt er sich, was einen riesigen Medienrummel verursacht. Er verliert daraufhin Auftraggeber, kämpft wieder mit finanziellen Schwierigkeiten.

In dieser für ihn schweren Zeit wird sein Vater, Musiker Abi Ofarim, auch noch schwer krank. Er stirbt schließlich im Mai 2018. Er ist seinerzeit ein Star, kämpft aber wie sein Sohn um den Lebensunterhalt. 2010 erklärt er der Zeitschrift "Das Neue", er bekäme nur 56,80 Euro Rente. "Damit kann ich nicht einmal essen gehen." Um genug Geld zum Leben zu haben, arbeitet der damals 72-Jährige weiterhin als Musiker.

Die Rentenansprüche eines Künstlers sagen zwar wenig über das Vermögen, schließlich ist dieser nicht verpflichtet, einzuzahlen und meist sorgen Musiker privat für ihren Ruhestand vor. Allerdings ist wenig darüber bekannt, welches Erbe Abi Ofarim seinem Sohn Gil hinterlassen hat.

Video | Ofarim gesteht Lüge: Dieses Video brachte alles ins Rollen
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Quelle: t-online

Die Auftragslage geht "so gut wie auf null"

Nach dem Tod seines Vaters und den "Let's Dance"-Nachwehen knüpft Gil Ofarim weiter an seine Karriere an, hat TV-Engagements, bleibt seiner Musik treu und schreibt seine Biografie. "Wir haben viele TV-Shows gemacht, der Kalender war voll, wir waren fleißig", erinnert sich seine ehemalige Managerin Yvonne P. vor Gericht an die Zeit. Auch während der Corona-Pandemie seien vergleichsweise viele Aufträge hereingekommen.

Doch dann erhebt Ofarim 2021 auf einmal öffentlich die Antisemitismus-Vorwürfe, und schadet damit nachhaltig seiner Karriere. Yvonne P. sagt aus, dass sein Geschäft aufgrund der Schlagzeilen einbricht, die Auftragslage geht "so gut wie auf null". Auftraggeber seien verunsichert und hätten lieber "den Gang der Dinge abwarten" wollen.

Wie er nun die hohe Summe aufbringen will und wie es nach seinem Geständnis beruflich für ihn weitergeht, bleibt abzuwarten. Doch wie Gil Ofarim selbst schon erkannt hat: "Heute ist es für Künstler eh schwierig, ausschließlich von der Musik zu leben."

Verwendete Quellen
  • gala.de: "Gil Ofarim: Harte Abrechnung mit der Medienbranche"
  • abendzeitung-muenchen.de: "Knapp 60 Euro Rente: Abi Ofarim leidet"
  • bild.de: "Das muss Gil Ofarim jetzt blechen"
  • Eigene Recherchen
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