Interview mit Zigarette So anders sah TV-Koch Tim Mälzer vor 20 Jahren aus
Seit über 20 Jahren steht Tim Mälzer für Vox vor der Kamera. Unterschiedliche Sendungen machten ihn berühmt. Erinnern Sie sich noch an seine Anfänge als TV-Koch?
Kochsendungen sind heute nicht mehr aus dem Fernsehen wegzudenken. Im ZDF läuft täglich "Die Küchenschlacht", auf den dritten Programmen gibt es für Fans der Kulinarik ebenfalls allerlei zu sehen. Ganz vorne mit dabei ist aber zweifellos Vox – dort gab es beispielsweise schon früh das "Kochduell".
Heute haben bei dem Privatsender vor allem Steffen Henssler und Tim Mälzer mit mehreren eigenen Sendungen die Kochlöffel in der Hand. Letzterer begann dort im Dezember 2003 seine Karriere. Damals startete der Hamburger mit der Vorabendsendung "Schmeckt nicht, gibt's nicht" durch, die bis 2007 wochentags lief und zweimal für den Deutschen Fernsehpreis nominiert war. Inzwischen ist der heute 53-Jährige sonntags in der Primetime zu sehen.
Mälzer startete mit "Schmeckt nicht, gibt's nicht durch"
Zu seinen Anfängen trug Mälzer, damals gerade frisch in seinen Dreißigern, noch kurz rasierte Haare, aktuell kennt man ihn mit gekonnt zurückgegeltem Haar. Nach "Schmeckt nicht, gibt's nicht" folgte für ihn die Sendung "Born to Cook".
Er trat außerdem in der Sendung "Kochen mit Kerner" oder in der "Sesamstraße" auf. Daneben veröffentlichte Mälzer mehrere Kochbücher und hatte zeitweise eine Bühnenshow. Von 2009 bis 2014 hatte er ein eigenes, wöchentliches Format im Ersten: "Tim Mälzer kocht!". In dieser Zeit war er auch Juror in der Sat.1-Show "The Taste". Fest zu seiner Karriere gehört insbesondere aber eines: Sein Vox-Format "Kitchen Impossible" ist seit 2016 ein Dauerbrenner. Seit 2021 ist er gemeinsam mit seinem Kollegen Steffen Henssler in "Mälzer und Henssler liefern ab!" zu sehen.
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Mälzer macht immer wieder auch Ausflüge in die TV-Landschaft außerhalb von Kochsendungen. So gab es bei RTL in 2020 die gemeinsame Show "Alles auf Freundschaft" zu sehen, in dem er gemeinsam mit seinem langjährigen Kumpel, dem Musiker Sasha, gegen ein befreundetes Paar aus dem Publikum antrat. Auch eine Gastrolle im "Großstadtrevier" übernahm er schon.
"Definitiv die richtige Wahl"
Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur gab Mälzer übrigens 2021 mal zu, dass er nach seinem Schulabschluss in 1990 auch andere Berufsoptionen ins Auge gefasst hatte – diese hätten ihn vielleicht nicht unbedingt ins Fernsehen gebracht. So sagte er: "Ich bin Koch geworden, obwohl Architektur eine Zeit lang im Raum stand. Aber mit einem Abitur von 3,9 im Schnitt oder noch schlechter wären das relativ viele Wartesemester geworden."
Mit Beginn seiner Lehre war für ihn aber klar: "Es war eine glückliche Wahl. Und es war definitiv die richtige Wahl." Nach der Ausbildung in Hamburg machte er unter anderem Station in London, wo er gemeinsam mit dem damals ebenfalls noch unbekannten Koch Jamie Oliver arbeitete.
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Mälzer hat vier Restaurants, darunter die "Bullerei" und "Die gute Botschaft" in Hamburg. Doch es müssen für ihn nicht immer Gourmetspeisen oder eigens gekochte Kreationen sein, sondern gern das Essen seiner Kindheit. "Das ist der Wackelpeter, das sind bei mir die Dosenravioli, die Spaghetti Bolognese und lustigerweise sowas wie Spezi zu bestimmten Genüssen", sagte Mälzer der Deutschen Presse-Agentur. Zufriedenzustellen sei er auch mit einem Ikea-Hot-Dog, Dosenmandarinen oder Fertigmayo.
"Der ganze Druck ist mir zu viel geworden"
Die Karriere von Tim Mälzer klingt nach einer aus dem Bilderbuch. Doch 2006 wurde der Koch mit gesundheitlichen Problemen konfrontiert – er hatte Burnout. "Der ganze Druck ist mir zu viel geworden. Ich habe komplett meine Balance verloren. Ich hatte keine Basis mehr", erzählte er 2019 in der Vox-Sendung "Der Vertretungslehrer". Er habe in sehr kurzer Zeit viel über das Leben und sich lernen dürfen, "was mir mein heutiges Leben sehr viel schöner, leichter und entspannter macht", so Mälzer. Heute geht er proaktiv und mit Humor mit Scheitern um.
Nicht das einzige Mal, dass Mälzer im TV sehr gefühlvoll wurde. Der Koch, der auch für seine Wutausbrüche vor laufender Kamera bekannt ist, kämpfte im Mai 2020 bei "Markus Lanz" mit den Tränen und war zeitweise sprachlos. Grund dafür war die wirtschaftliche Situation der Gastrobranche innerhalb der Corona-Pandemie.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und spot on news
- instagram.com: Profil von timmaelzer_official
- ZDF: "Markus Lanz" vom 5. Mai 2020
- Vox: "Der Vertretungslehrer" vom 21. Februar 2019
- eigene Recherchen