Bruder von Hollywood-Star River Phoenix verstarb vor 30 Jahren an einer Überdosis
Heute vor 30 Jahren verstarb River Phoenix. An Halloween 1993 ließ er auf tragische Weise vor Johnny Depps Nachtclub in Los Angeles sein Leben.
River Phoenix ist das große, unerfüllte Schauspieltalent seiner Generation. Der immens talentierte US-amerikanische Darsteller starb am 31. Oktober 1993 auf dem Sunset Strip in Los Angeles an einer Überdosis. Er wurde nur 23 Jahre alt. Ohne sein viel zu frühes, tragisches Ableben wäre Phoenix aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem ähnlichen Star wie seine ungefähren Altersgenossen Matt Damon oder Leonardo DiCaprio geworden.
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Phoenix' Kindheit und Jugend verliefen eher ungewöhnlich. Der ältere Bruder von Oscar-Preisträger und "Joker"-Star Joaquin Phoenix wuchs zusammen mit den weiteren Geschwistern Rain, Liberty und Summer Phoenix in einer veritablen Hippie-Familie auf. Als Mitglieder der kontroversen Sekte "Children of God" verbrachten sie einen Großteil der Siebzigerjahre in Venezuela. Danach reisten die Eltern Arlyn Phoenix und John Lee Bottom mit ihrer Familie kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten.
Um an Geld für Essen und Unterkunft zu kommen, trat River Phoenix gemeinsam mit seiner Schwester Rain schon in jungen Jahren als Straßenmusikant auf. Anfang der Achtzigerjahre zog die Familie nach Los Angeles. Eine Künstleragentin entdeckte River Phoenix und seine Geschwister dort beim Musizieren auf der Straße und nahm sie unter Vertrag. River begann, als Schauspieler zu arbeiten. Nach Auftritten in Werbespots und TV-Produktionen spielte er seine erste Hauptrolle an der Seite von Ethan Hawke im Teeniefilm "Explorers – Ein phantastisches Abenteuer".
Gleich darauf übernahm er eine der vier Hauptrollen in Rob Reiners Coming-of-Age-Klassiker "Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers". Während des Großteils der Dreharbeiten war Phoenix erst 14 Jahre alt. Der Film nach einer Novelle von Stephen King machte ihn zum Teeniestar – mit allem, was das gerade in der damaligen Zeit in Hollywood mit sich brachte.
Phoenix eilte im Anschluss von Erfolg zu Erfolg. So erhielt er für sein Spiel in "Die Flucht ins Ungewisse" eine Nominierung für den Oscar als "Bester Nebendarsteller" und ist damit bis zum heutigen Tag der in dieser Kategorie sechstjüngste jemals für einen Oscar nominierte Darsteller.
1989 trat Phoenix im Prolog des dritten "Indiana Jones"-Films "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" als junger Indy auf. Die wohl beste Performance seiner Karriere lieferte er 1991 an der Seite von Keanu Reeves in "My Own Private Idaho" ab. Beim Filmfestival in Venedig erhielt Phoenix für seine Verkörperung des narkoleptischen Straßenjungen Mike Waters im selben Jahr den Preis als "Bester Darsteller".
Gerade mit letzterer Rolle hatte sich der Schauspieler endgültig von seinem Image als Teenieschwarm befreien können. In den filmisch so ergiebigen Neunzigerjahren wäre Phoenix mit Sicherheit noch in etlichen Großproduktionen der Traumfabrik Hollywood aufgetreten – und daneben im Anschluss an "My Own Private Idaho" möglicherweise in einer Reihe spannender Arthouse- und Independent-Filme.
Zwar ist vieles hiervon reine Spekulation, Phoenix hatte vor seinem Tod jedoch bereits für die später von Christian Slater gespielte Rolle des Reporters in "Interview mit einem Vampir" unterschrieben. Auch zeigte er großes Interesse an der schließlich von Leonardo DiCaprio übernommenen Titelrolle im Drama "Jim Carroll – In den Straßen von New York" und soll sogar Favorit für die ebenfalls später von DiCaprio verkörperte Hauptrolle in "Titanic" gewesen sein.
Überdosis vor Johnny Depps Nachtclub
Dazu kam es jedoch nie, denn vor Johnny Depps Nachtclub "The Viper Room" kollabierte Phoenix in den frühen Morgenstunden des 31. Oktobers 1993. Sein Bruder wählte den Notruf und bat die Retter um Hilfe.
Mit einem vollständigen Herzstillstand und ohne Puls oder Blutdruck wurde Phoenix ins nahe gelegene Cedars-Sinai Krankenhaus in Los Angeles eingeliefert und dort für tot erklärt. Das Obduktionsergebnis lautete Tod durch Mischintoxikation.
- Nachrichtenagentur spot on news