TV-Star überraschend offen Eva Habermann spricht über ihre Kindheit mit depressiver Mutter

Vor fünf Jahren starb die Mutter von Eva Habermann durch einen Treppensturz. Jetzt spricht die Schauspielerin über ihr Aufwachsen mit einer depressiven Mutter.
Spaß, Freude und Leichtigkeit – Eigenschaften, die eine Kindheit begleiten sollten. Nicht so bei Eva Habermann. Wenn die "Traumschiff"-Schauspielerin an ihre Kindheit zurückdenkt, wird sie an Momente erinnert, die für sie oft nur schwer nachvollziehbar waren. Der Grund: Ihre Mutter litt an Depressionen.
"Es war schwer zu verstehen, dass meine Mutter oft sehr unglücklich war. Du siehst Depressionen nicht, aber Mama sagt: 'Ich mag nicht mehr auf der Welt sein, alles ist furchtbar", erinnert sich die 47-Jährige in einem Interview mit "Bunte". Für sie sei es als Kind "frustrierend" gewesen, "der eigenen Mutter nicht helfen zu können". Inzwischen wisse sie, dass man einen Depressiven nicht durch besonders nettes oder liebenswertes Auftreten heilen kann, doch in ihrer Kindheit sei ihr das "natürlich nicht" bewusst gewesen.
"Ich war viel früher erwachsen"
Eine Situation, die sich bei der Schauspielerin besonders eingeprägt hat: Im Alter von nur fünf Jahren äußerte ihre Mutter den Wunsch, nicht mehr leben zu wollen. "Ich war viel früher erwachsen als andere Kinder, weil ich eine sehr große Verantwortung für meine Mutter fühlte." Habermann habe schon früh den Wunsch verspürt, ihre Mutter zu beschützen und sich zeitgleich wie ihr Therapeut gefühlt.
Durch ihre Mutter habe sie gelernt, dass "Depressionen wieder aufhören". Wissen, welches ihr selbst zunutze wurde. Auch die Schauspielerin erkrankte an Depressionen und griff vermehrt zum Alkohol – bis sie einen Schlussstrich zog. Ganze sechs Wochen ließ Habermann sich in einer psychosomatischen Klinik behandeln.
Inzwischen widmet sich die Schauspielerin dem Thema auch beruflich. In ihrem Film "Die wahre Schönheit" versucht sie mit der Tabuisierung der psychischen Erkrankung zu brechen.
Eva Habermann ist nicht die einzige Prominente mit einer bewegten Kindheit. Auch Moderator Hape Kerkeling wuchs mit einer depressiven Mutter auf. Als er neun Jahre alt war, beendete seine Mutter ihr Leben durch Suizid. In dem Film "Der Junge muss an die frische Luft", der sich an Kerkelings Autobiografie bedient, verarbeitete der Komiker seine Kindheitserinnerungen.
- Bunte: "Eva Habermann: Die Depression meiner Mutter hat mich sehr geprägt" (BUNTE 35/ 2023, kostenpflichtig)