Klage stattgegeben Erfolg für Michael Jacksons mutmaßliche Missbrauchsopfer
James Safechuck und Wade Robson behaupten, im Kindesalter von Michael Jackson sexuell missbraucht worden zu sein. Jetzt gehen sie vor Gericht.
Der "King of Pop" Michael Jackson zählt zu den bedeutendsten Musikern seiner Zeit – um seine Person kursieren aber auch viele düstere Gerüchte. So kamen unter anderem immer wieder Vorwürfe des Kindesmissbrauchs gegen ihn auf. 2019, also zehn Jahre nach seinem Tod, erschien der Dokumentarfilm "Leaving Neverland", in dem James Safechuck und Wade Robson Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbenen Popstar erheben.
Klagen wurden schon mehrfach abgewiesen
Die beiden hatten schon 2013 und 2014 versucht, zwei Unternehmen zu verklagen, von denen Michael Jackson der alleinige Eigentümer gewesen war: MJJ Productions und MJJ Ventures. Damals wurden die Klagen aufgrund einer Verjährungsfrist jedoch abgewiesen. Durch eine Gesetzesänderung 2020 war es Safechuck und Robson möglich gewesen, erneut zu klagen – allerdings wurden diese Klage 2021 abgewiesen. Das kalifornische Berufsgericht hat der Klage jetzt aber doch stattgegeben.
Wie das US-Magazin "People" berichtet, drehe sich der Prozess hauptsächlich darum, ob die Produktionsfirmen dazu verpflichtet gewesen seien, Robson und Safechuck vor dem sexuellen Missbrauch zu schützen, vor allem in dem eigenen Haus des mutmaßlichen Täters. Laut Robson und Safechuck hätten die Mitarbeiter den sexuellen Missbrauch durch Jackson vertuscht und Konditionen geschaffen, die diesen ermöglicht haben sollen.
Die Anwälte des Nachlasses von Michael Jackson zeigten sich über die Entscheidung des Gerichts sehr enttäuscht. "Zwei angesehene Richter haben diese Fälle in den letzten zehn Jahren wiederholt abgewiesen, weil das Gesetz es so wollte. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Anschuldigungen gegen Michael, die allen glaubwürdigen Beweisen und unabhängigen Bestätigungen widersprechen und die erst Jahre nach Michaels Tod erhoben wurden, nicht wahr sind", sagte Jonathan Steinsapir wohl.
Robson und Safechuck bestritten Missbrauch früher
In früheren Missbrauchsprozessen waren sowohl Robson als auch Safechuck als Zeugen aufgetreten und hatten ausgesagt, nicht von Jackson belästigt worden zu sein. Später behaupteten sie, diesbezüglich gelogen zu haben. In der Dokumentation "Leaving Neverland" erklärte Robson seine Lüge folgendermaßen: "Ich war begeistert von der Idee, ihn verteidigen zu können. Und ihn retten zu können."
Jackson war 2009 im Alter von 50 Jahren in Los Angeles gestorben. Die Todesursache war ein Atemstillstand, hervorgerufen durch eine Überdosierung von Medikamenten. Sein Leibarzt Conrad Murray war deswegen wegen fahrlässiger Tötung angeklagt und 2011 schuldig gesprochen worden.
- people.com: "Michael Jackson Accusers Wade Robson and James Safechuck Will Go to Trial over Abuse Allegations (Exclusive)" (englisch)