Nach Missbrauchsvorwürfen Hollywoodstar Kevin Spacey überraschend freigesprochen
Kevin Spacey ist in dem Londoner Strafprozess vom Vorwurf sexueller Übergriffe auf mehrere Männer in allen Anklagepunkten freigesprochen worden. Das teilte die Jury am Mittwoch mit.
Im Prozess gegen Kevin Spacey in London ist eine Entscheidung gefallen: Die Geschworenen hatten sich am 25. Juli zurückgezogen, um über die neun Anklagepunkte zu beraten. Am Montag hatte sich die Jury noch nicht auf ein Urteil einigen können.
Die Entscheidung wurde vertagt – und ist nun gefallen. Der 64-Jährige wurde in allen Anklagepunkten freigesprochen. Der Schauspieler zeigte sich nach der Urteilsverkündung sichtlich gerührt. Mit einem Taschentuch wischte er sich übers Gesicht.
Der Prozess gegen Kevin Spacey war vor gut einem Monat gestartet. Vier Männer hatten dem Schauspieler sexuelle Belästigung vorgeworfen. Die Fälle sollen sich zwischen 2001 und 2013 in London und in Gloucestershire zugetragen haben. Der US-Amerikaner war von 2004 bis 2012 künstlerischer Leiter im Old Vic Theather in London, lebte zeitweilig in der Metropole.
Vier Männer warfen Spacey sexuelle Belästigung vor
Drei der mutmaßlichen Opfer sprachen vor Gericht von ungewollten sexualisierten Berührungen durch den Star. Er solle ihnen zwischen die Beine gegriffen haben – "wie eine Kobra" habe er zugegriffen, sagte einer der Männer aus.
In Bezug auf ein mutmaßliches Opfer sprach Kevin Spacey vor Gericht von einer "irgendwie intimen" Freundschaft und von "romantischen" Berührungen. In einem anderen Fall räumte der Darsteller einen "ungeschickten Annäherungsversuch" ein. Er habe aber aufgehört, als der Mann darum bat. Das hatte der Zeuge auch so ausgesagt. Den Vorwurf des dritten Anklägers wies Spacey als "Wahnsinn" zurück.
Der vierte verhandelte Fall ging über ungebetene Berührungen hinaus. Der Kläger warf Kevin Spacey vor, ihn unter Drogen gesetzt zu haben. Als er in Spaceys Wohnung aufgewacht war, habe er gemerkt, dass dieser sexuelle Handlungen an ihm vornahm. Spacey bezeichnete den "intimen Moment" jedoch als konsensuell.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und spot on news