Vorwürfe gegen Till Lindemann Bernhard Brink: "Wir brauchten keine K.-o.-Tropfen"
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Till Lindemann. Jetzt äußert sich Schlagersänger Bernhard Brink zu den Vorwürfen. Und blickt auf seine eigenen Erfahrungen zurück.
Mehrere Frauen erheben öffentlich gegen Till Lindemann – und seit Montagmorgen auch gegen seinen Bandkollegen Christian "Flake" Lorenz – schwere Vorwürfe. Vor diesem Hintergrund will Moderatorin Judith Rakers in der Sendung "3nach9" von Schlagerstar Bernhard Brink wissen, wie er die Musikbranche während seiner Karriere erlebt hat.
"Wo ist da für dich die Grenze?"
"In den Siebzigerjahren war alles entfesselt. Es gab kein AIDS, es gab kein Corona, wir brauchten keine K.-o.-Tropfen, die Mädels waren alle da, wunderbar", so die Worte des Musikers. Die weiblichen Fans seien auf sie zugekommen. "Die wollten mit zur Party und sind mitgekommen und so weiter. Und wir haben kein Betäubungsmittel, nichts gebraucht. Das war eine wunderbare Zeit und ich habe auch gedacht, ich bin so ein toller Hecht, dass die Mädels mich so toll finden. Die haben uns ja angemacht. Wir waren ganz nah bei 'MeToo', aber nicht dran." Die "MeToo"-Bewegung wurde vor ein paar Jahren im Zuge des Prozesses gegen Filmproduzent Harvey Weinstein ins Rollen gebracht und macht sich für Menschen stark, die sexuelle Übergriffe erlebt haben.
"Wo ist da für dich die Grenze?", hakt Judith Rakers bezugnehmend auf seine letzte Aussage nach: "Ich würde niemals, wenn ein Mädchen sagen würde 'Nee, ich will da nicht hin', würde ich niemals versuchen, sie zu überreden. Null." Die Zeit damals könne man aber auch gar nicht mit heute vergleichen, findet Brink. Er würde nicht sagen, dass damals alles besser gewesen sei – aber definitiv anders.
Bernhard Brink wurde in den Siebzigerjahren bekannt, feierte sein Debüt 1972 bei der "ZDF-Hitparade" mit dem Lied "Bombenfest". Neben seiner Arbeit als Sänger ist er auch als Moderator tätig und tritt regelmäßig im Fernsehen auf.
- ardmediathek.de: "3nach9 – Die Mutter aller Talkshows"