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Miss Germany 2023: Niemand braucht diese Misswahl – ein Kommentar


Meinung
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Sinnloser Zirkus
Niemand braucht Miss Germany

  • Kati Degenhardt
MeinungEin Kommentar von Kati Degenhardt

05.03.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230304-911-019372Vergrößern des Bildes
Glückliche Gewinnerin bei der Miss-Germany-Wahl: Kira Geiss wird von Juror Bruce Darnell abgeknutscht. (Quelle: Philipp von Ditfurth/dpa)
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Jahrelang wurden Frauen bei Misswahlen im Bikini begutachtet und nach ihren Körpern bewertet. Diese Zeiten sind vorbei – und doch ist der Wettbewerb überflüssig.

Am Samstag wurde im Europapark in Rust eine neue Miss Germany gekürt. Bis jetzt wusste ich weder, dass die Veranstaltung stattfinden würde, noch welche zehn Frauen es ins Finale geschafft hatten. Ich kannte nicht die Namen der Kandidatinnen, ich wusste nichts über die seit 2019 geänderten Teilnahmebedingungen.

Damit will ich nicht sagen, dass ich mich nicht für die Gewinnerin des Wettbewerbs freue. Sie heißt Kira Geiss. Sie ist 20 Jahre alt, kommt aus Stuttgart und engagiert sich in Kirche und Jugendarbeit. Für ihr ehrenamtliches Engagement verdient diese junge Frau Anerkennung und Respekt.

Doch wozu der Wettbewerb?

Kira Geiss hat sich gegen 15.000 Mitbewerberinnen durchgesetzt. Im Finale konnte sie sich am Ende gegen die transsexuelle Saskia von Bargen, die Schornsteinfegerin Vanessa Didam und die Gamerin Sandra Friedrichs beweisen.

Keine von ihnen war ins Finale gekommen, weil sie besonders lange Beine, umwerfende Haare oder ein üppiges Dekolleté hat – alles Attribute aus früheren Wettbewerben. Sie waren ins Finale gekommen, weil ihre Persönlichkeit und ihre "Mission" im Vordergrund standen. Das ist erst einmal gut, denn die Frauen bekommen Aufmerksamkeit. Sie können eine breite Öffentlichkeit für ihre Anliegen sensibilisieren. Daran ist nichts auszusetzen. Auch nicht daran, dass der Wettbewerb ordentlich entstaubt wurde.

Keine Autohaus-Eröffnungen

Statt eines Krönchens wie früher erhält die Siegerin einen "Female Leader Award" und ein Preisgeld von 25.000 Euro. Auf Kira Geiss warten weder Modelverträge noch Fotoshootings, sie muss auch nicht auf Messen oder zu Autohaus-Eröffnungen. Stattdessen wird sie als Miss Germany professionell gemanagt und tritt demnächst in Talkshows oder als Moderatorin bei Konferenzen auf.

Kira Geiss, die neue Miss Germany 2023, hat mit ihrem Titel also nichts weiter als einen Bewerberinnenstatus und etwas Geld bekommen. Wozu dann der ganze Zirkus?

Wie schon in früheren Wettbewerben geht es natürlich nicht um die Kandidatinnen. Die Wahl zur Miss Germany ist eine einzige Inszenierung, die Geld in die Kassen der Organisatoren spült und allenfalls ein paar prominenten Juroren und Moderatoren einen weiteren Auftrag verschafft. Niemand braucht diese Wahl – ob es nun um Schönheit geht oder um "Missionen".

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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