"Traurig für seine früheren Fans" Pink-Floyd-Star sorgt mit Äußerungen zum Ukraine-Krieg für Kritik
Roger Waters hat in der jüngsten Vergangenheit mehr mit umstrittenen Aussagen als mit Musik für Aufsehen gesorgt. Nun legt der Pink-Floyd-Mitbegründer erneut nach.
Der britische Musiker Roger Waters hat mit einer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat zum Ukraine-Krieg scharfe Kritik auf sich gezogen. Der Mitbegründer der Band Pink Floyd, der auf Einladung Russlands per Videoschalte vor dem wichtigsten UN-Gremium in New York sprach, sagte am Mittwoch, der russische Angriff auf die Ukraine sei "nicht unprovoziert" erfolgt.
"Die Invasion der Ukraine durch die Russische Föderation war illegal. Ich verurteile sie auf das Schärfste", so der 79-Jährige. "Aber die russische Invasion der Ukraine war nicht unprovoziert. Deswegen verurteile ich auch die Provokateure auf das Schärfste."
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Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja reagierte mit einer Anspielung auf den berühmten Pink-Floyd-Hit "Another Brick in the Wall". "Wie traurig für seine früheren Fans, dass er die Rolle eines weiteren Steins in der Mauer akzeptiert, einer Mauer russischer Desinformation und Propaganda."
Der stellvertretende US-Botschafter Richard Mills sagte ironisch, Waters' musikalische Qualitäten stünden außer Frage. "Seine Qualifikationen, zu uns als Experte über Waffenkontrolle oder europäische Sicherheitsbelange zu sprechen, erscheinen mir weniger einleuchtend."
Absage von Waters' Deutschlandkonzert gefordert
Waters hatte schon in der Vergangenheit mit Äußerungen zum Ukraine-Krieg für Kritik gesorgt. Im September warf er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "extremen Nationalismus" vor und rief den Westen auf, Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen. Die polnische Stadt Krakau strich daraufhin geplante Konzerte des Musikers und erklärte Waters zur unerwünschten Person. Im Rahmen der Tour "Roger Waters" – this is not a drill“ sind im Mai 2023 fünf Konzerte in Deutschland geplant. In Frankfurt wird bereits öffentlich eine Absage für den Auftritt gefordert.
Erst diese Woche bezeichnete Pink-Floyd-Songwriterin Polly Samson Waters in einem Tweet als "antisemitisch" und als "Putin-Apologeten". 2013 ließ Waters bei einem Konzert in Belgien einen Luftballon in Form eines Schweins aufsteigen, auf dem ein Davidstern abgebildet war. Zudem unterstützt er die antisemitische Boykottbewegung BDS. Die Abkürzung steht für "Boycott, Divestment and Sanctions".
- Nachrichtenagentur afp