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Krönung von Charles III.: Mehrere Festnahmen überschatten Großereignis


"Not My King"-Proteste
Mehrere Festnahmen überschatten Krönung von Charles III.

Von afp, t-online
06.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Vor der Krönung: Kritiker der Monarchie zeigen ihren Unmut. (Quelle: Reuters)

Die Polizei in London hat führende Mitglieder der Antimonarchie-Gruppe Republic festgenommen. Diese wollten ihren Unmut zur Krönung von Charles kundtun.

Misstöne am Rande der großen Feier: Die Polizei in London hat führende Mitglieder der Antimonarchie-Gruppe Republic festgenommen, als diese Proteste entlang der Prozessionsroute zur Krönung von Charles III. vorbereiteten. "Sie haben sechs unserer Organisatoren festgenommen und hunderte Plakate beschlagnahmt", sagte ein Aktivist der Nachrichtenagentur AFP am Samstag.

Nach fast 16 Stunden in Polizeigewahrsam in London ist ein Anführer der Proteste gegen die Monarchie in der Nacht zu Sonntag wieder freigelassen worden. Dagegen würden die meisten anderen der insgesamt 52 am Samstag festgenommenen Aktivisten weiter festgehalten, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA.

Die Polizei sprach von einer "Reihe von Festnahmen" im Zentrum Londons. Unter den Festgenommenen war auch Republic-Leiter Graham Smith. Er und mehrere Mitstreiter wurden in Gewahrsam genommen, bevor sie Plakate mit der Aufschrift "Not My King" (Nicht mein König) hochhalten konnten. "Sie sagen uns nicht, warum sie sie festgenommen haben oder wo sie festgehalten werden", sagte der Republic-Aktivist.

Ein Kamerateam der Gruppe Allianz der Republikanischen Bewegungen Europas war vor Ort und fragte einen Polizisten nach dem Grund für die Festnahme. "Sie sind in Haft und Schluss", sagte er, bevor er davonging.

Smith hatte vergangene Woche gesagt, dass die Gruppe nicht plane, die eigentliche Prozession zu stören. Der Protest solle der Welt lediglich zeigen, "dass wir kein Land von Loyalisten sind, dass es wachsenden Widerstand gibt".

Neben den Monarchie-Gegnern wurden am Samstag zudem mindestens 19 Klimaaktivisten der Gruppe Just Stop Oil im Zentrum Londons festgenommen, wie die Gruppe erklärte. Ein AFP-Reporter berichtete, mehrere Aktivisten seien in Handschellen von der Polizei auf der Prachtstraße The Mall zwischen dem Buckingham-Palast und Trafalgar Square abgeführt worden.

Es wurden "Ankettungsgegenstände" beschlagnahmt

Den Behörden waren durch die Regierung vor kurzem umstrittene Sonderbefugnisse für die Unterbindung von Protesten gewährt worden. Just Stop Oil nannte die Festnahmen einen "massiven autoritären Übergriff". Die Aktivisten hätten "nur T-Shirts und Flaggen zeigen wollen", hieß es in einer Mitteilung.

Im Onlinedienst Twitter erklärte die Polizei, es habe "eine Reihe von Festnahmen" in der Nähe der Prozessionsstrecke an der Prachtstraße The Mall gegeben. Sie seien wegen "des Verdachts auf Landfriedensbruch" als Teil einer "wichtigen Polizeiaktion" im Zentrum Londons erfolgt.

Demnach wurden zudem vier Menschen wegen "des Verdachts auf Verschwörung zur Anstiftung öffentlichen Ärgernisses" nahe Trafalgar Square festgenommen. Es seien "Ankettungsgegenstände" beschlagnahmt worden, hieß es.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnete die Festnahmen als "extrem alarmierend". "Das ist etwas, das wir in Moskau erwarten würden, nicht in London", erklärte die Organisation und kritisierte die britische Regierung für ihre zunehmend negative Haltung gegenüber Demonstrationen.

"Schafft die Monarchie ab, nicht die Demonstrationsfreiheit"

Die Festnahmen erzürnten andere antimonarchistische Demonstranten. Die 19-jährige Eva Smeeth nannte die neuen Polizeibefugnisse als Grund für ihren Protest. "Das Gesetz ist so falsch, also, ja, ich habe keine Lust heute irgendetwas zu feiern", sagte sie AFP. Auf ihrem Plakat stand der Slogan: "Schafft die Monarchie ab, nicht die Demonstrationsfreiheit."

Eine weitere Demonstrantin, die ihren Namen nicht nennen wollte, sagte: "Ich möchte Kindern sagen können 'alle sind gleich geboren'." Das sei aber nicht möglich, "weil wir diese Familie haben, die wir über alle anderen erheben", fügte sie mit Blick auf die britische Königsfamilie hinzu.

Der 19-jährige Kieran Smith nannte es "abstoßend", im 21. Jahrhundert noch in einer Monarchie zu leben und "jemanden zu haben, der Kontrolle über unseren demokratischen Prozess hat, der je nach Laune Gesetze ändern kann, ohne dass wir ein Mitspracherecht haben".

Am Samstag wurde der britische König Charles III. in der Westminster Abbey in London gekrönt. An der Krönungszeremonie nahmen etwa 2.300 geladene Gäste teil. Vor der Westminster Abbey und dem Buckingham-Palast versammelten sich tausende Royals-Fans, um das historische Ereignis zu verfolgen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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