Wer waren Charles I. und Charles II.? Die blutige Regentschaft von Charles' Namensvettern
Charles III. ist nach dem Tod der Queen neuer König Großbritanniens. Seine Namensvetter waren umstritten: Sie wurden hingerichtet oder entgingen Mordanschlägen.
Es war seine freie Entscheidung. Der ehemalige Kronprinz Charles Philip Arthur George hat nach dem Tod von Queen Elizabeth II. die Krone des Vereinigten Königreichs übernommen und sich für die Regenschaft wie seine Mutter für seinen Taufnamen entschieden – er ist nun King Charles III.
Wie Charles' Eltern, Philip und Elizabeth, im Herbst 1948 zu Protokoll gegeben haben, fanden sie den Namen "schön". Ohnehin hatte Elizabeth eigentlich nicht damit gerechnet, Königin zu werden. Charles III. wird sich von der Geschichte seiner Namensvetter lösen müssen, denn der Königsname "Charles" bringt im Vereinigten Königreich durchaus historische Hypotheken mit sich.
Wer waren Charles I. und Charles II.?
Charles I. und sein Sohn Charles II. waren Könige im 17. Jahrhundert – einer Zeit, in der Europa von blutigen Religionskriegen und das Vereinigte Königreich von einem Bürgerkrieg erschüttert war. Beide Könige machten dabei nicht unbedingt eine glückliche Figur, denn beide waren davon überzeugt, dass sie "Könige von Gottes Gnaden" waren. Damit wurden sie zu Feinden von republikanischen Bewegungen und brachten die Monarchie ins Wanken.
Charles I. übernahm 1625 mit 24 Jahren die Krone. Er verfolgte im Angesicht des Dreißigjährigen Krieges einen chaotischen außenpolitischen Kurs und überging mit einer gewissen königlichen Arroganz die Beschlüsse des britischen Parlaments. Der König überschätzte sich selbst und das kostete ihn am Ende seinen Kopf. Charles I. wurde im Januar 1649 hingerichtet.
Sein Sohn, Charles II., war bei der Hinrichtung 18 Jahre alt und als neuer König musste er zunächst vor Oliver Cromwell und der ausgerufenen Republik nach Schottland fliehen. Nach Cromwells Tod 1658 kehrte er nach London zurück. Seine Regentschaft war insgesamt ruhiger als die seines Vaters, aber auch er war überzeugt vom "Gottesgnadentum". Charles II. löste mehrfach das Parlament auf und war sehr angetan vom Vorbild seines Vetters, des Sonnenkönigs Ludwig XIV. aus Frankreich. So hatte er auch einige Mätressen.
Charles II. kämpfte gegen den großen Londoner Stadtbrand im September 1666 und überlebte 1683 ein protestantisches Mordkomplott. 1685 starb der König an den Folgen eines Schlaganfalls, im Totenbett konvertierte er zum Katholizismus.
- rp-online.de: "Wer waren eigentlich Charles I. und Charles II.?"
- tagesschau.de: "Namensvettern aus unruhigen Zeiten"