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Marius Borg Høiby: Mette-Marit-Sohn in Gewahrsam


Schwere Anschuldigungen
Prinzessin Mette-Marits Sohn muss in Untersuchungshaft

Von dpa
Aktualisiert am 21.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Kronprinzessin Mette-Marit und ihr Sohn Marius Borg Høiby: Der 27-Jährige sorgt im norwegischen Königshaus für einen Skandal.Vergrößern des Bildes
Marius Borg Høiby: Kronprinzessin Mette-Marits Sohn hat im norwegischen Königshaus einen Skandal ausgelöst. (Quelle: Vegard Wivestad Grott/NTB SCANPIX/EPA/dpa/dpa-bilder)
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Die Vorwürfe gegen Marius Borg Høiby sind noch einmal schwerwiegender geworden. Die Osloer Polizei nimmt ihn nun eine Woche lang in Gewahrsam.

Der älteste Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit, Marius Borg Høiby, kommt für eine Woche in Untersuchungshaft. Dabei gilt für ihn ein Brief- und Besuchsverbot, wie die Osloer Amtsrichterin Anne-Lene Åvangen Hødnebø am Mittwoch nach einem Haftprüfungstermin hinter verschlossenen Türen bekanntgab. Die Polizei hatte zwei Wochen U-Haft beantragt.

Gegen Høiby sind in den vergangenen Monaten immer neue Anschuldigungen laut geworden, darunter nun auch zwei Sexualdelikte – die bislang schwersten Tatvorwürfe gegen ihn. Der 27-Jährige bestreitet die neuen Vorwürfe nach Angaben seines Anwalts Øyvind Bratlien, der beim Rundfunksender NRK prompt ankündigte, dass man am Donnerstag entscheiden werde, ob gegen den Gerichtsbeschluss Berufung eingelegt werden soll.

Osloer Hof schwer erschüttert

Marius Borg Høiby ist eines der drei Kinder von Mette-Marit, er stammt aus einer früheren Beziehung der Prinzessin. Zusammen mit Thronfolger Kronprinz Haakon hat Mette-Marit zwei weitere Kinder, die Erbprinzessin Ingrid Alexandra und den Prinzen Sverre Magnus. Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, trägt aber keinen Prinzentitel und ist auch kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses.

Dennoch hat der Fall Marius den Osloer Hof seit diesem Sommer schwer erschüttert. Am 4. August war der Prinzessinnensohn erstmals wegen des Vorwurfs der Körperverletzung und der Sachbeschädigung festgenommen und am Tag darauf wieder freigelassen worden. In einer schriftlichen Stellungnahme räumte er damals ein, unter Alkohol- und Kokaineinfluss gegenüber seiner damaligen Freundin gewalttätig geworden zu sein und Dinge in ihrer Wohnung zerstört zu haben.

Seitdem wurden die Anschuldigungen gegen Høiby immer weiter ausgeweitet, unter anderem ging es um Misshandlung in engen Beziehungen mit zwei früheren Partnerinnen. Am Dienstag gab die Polizei dann bekannt, dass er zum dritten Mal innerhalb von vier Monaten festgenommen wurde und ihm nun unter anderem auch ein Verstoß gegen den Paragrafen 291 vorgeworfen wird, in dem in Norwegen Vergewaltigungsvergehen geregelt sind. Das kann mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden.

Verteidiger: "Katastrophale Fehleinschätzungen"

Am Mittwoch folgte der nächste Vorwurf: Man habe ein zweites Sexualdelikt aufgedeckt, zu dem nun ermittelt werde, sagte der Strafverfolger der Osloer Polizei, Andreas Kruszewski, nach dem Haftprüfungstermin. Konkret geht es demnach in beiden Fällen um sexuellen Umgang ohne Geschlechtsverkehr mit Frauen, die nicht in der Lage gewesen sein sollen, sich der Handlung zu widersetzen. Nach Angaben von NRK und weiteren norwegischen Medien hat die Polizei Videos auf Høibys Telefon sichergestellt, die den vermuteten ersten Vorfall und möglicherweise auch den zweiten zeigen sollen.

Høiby streitet die vorgeworfenen Sexualdelikte ab. Bei beiden Vorwürfen handle es sich um "katastrophale Fehleinschätzungen" des Strafverfolgers, sagte sein Anwalt Bratlien nach der Gerichtsverhandlung zu NRK. Bereits vorher hatte er zu dem ersten Vorwurf klargemacht, der Fall sehe anders aus und sei weitaus nuancierter, als es in den Medien dargestellt werde. Im richtigen Kontext betrachtet zeige das Videomaterial nichts Strafbares, sagte er dem Sender TV 2.

Nähere Informationen sollen nun die Ermittlungen bringen, während Høiby vorläufig bis zum 27. November in Untersuchungshaft sitzen wird. Zu keinem der Vorwürfe ist bislang offiziell Anklage gegen ihn erhoben worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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