Nach Will Smiths Attacke Oscar-Chef musste Einschreiten der Polizei verhindern
So langsam sickern immer mehr Details an die Öffentlichkeit. Die Ohrfeige bei den Oscars hätte demnach drastische Folgen haben können. Doch Will Smith hatte Glück – und die Polizei ließ ihn in Ruhe.
Sich als schwerreicher Hollywoodstar von einem Witz derart außer Kontrolle bringen zu lassen, ist beachtlich. Viele Zuschauer fragten sich auch deshalb: Wäre es nicht Will Smith gewesen, sondern ein unbekannter Teilnehmer aus dem Publikum – hätte der dann auch einfach weiter den Abend genießen dürfen?
Wie jetzt herauskommt, gab es in der Tat hitzige Diskussionen hinter den Kulissen. Eine Idee: Polizeigewahrsam statt Oscar-Dankesrede. Offenbar entging Will Smith nach seiner Attacke auf Chris Rock nur knapp der sofortigen Festnahme. Denn die Polizei von Los Angeles war während der Filmpreisverleihung am Sonntag vor Ort und bereit, den Schauspieler festzunehmen.
Polizei bei Oscars: "Sie sagten, wir holen ihn"
Die Polizisten hätten nur deshalb nichts unternommen, weil Rock es abgelehnt habe, Anzeige zu erstatten. Das erzählte Oscar-Produzent Will Packer jetzt in der ABC-Show "Good Morning America". "Körperverletzung" sei ein Wort gewesen, das sie in diesem Moment benutzten, sagte Packer laut Vorabauszügen aus dem Interview. "Sie sagten, wir holen ihn. Wir sind bereit, ihn sofort zu holen", fügte Packer hinzu.
Schließlich hatte auch die Polizei die Liveshow verfolgt und gesehen, wie Will Smith aus dem Publikum auf die Oscar-Bühne trat und dem Komiker mit voller Wucht ins Gesicht schlug. Eine Attacke vor einem Millionenpublikum und in der Tat eine strafbare Körperverletzung. Doch bereits rund 40 Minuten später hielt Will Smith eine tränenreiche Dankesrede auf der Bühne, als er den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in "King Richard" entgegennahm – und bekam anschließend Standing Ovations von einem tosenden Publikum im Dolby Theatre von Los Angeles.
Währenddessen waren aber hinter den Kulissen noch längst nicht alle Diskussionen beendet. Die Polizei unterhielt sich unterdessen laut Packer mit Chris Rock und besprach alle Optionen. Der Comedian habe aber alles abgelehnt und erklärt, dass es ihm gut gehe. Inzwischen hat er sich auch öffentlich erstmals zu dem Vorfall geäußert und erklärt, er müsse die Ohrfeige von Will Smith noch "verarbeiten" – hier lesen Sie sein komplettes Statement.
Die Oscar-Academy hat inzwischen ein Disziplinarverfahren gegen den Schauspieler eingeleitet. Smith könnten eine Suspendierung, der Ausschluss oder andere Sanktionen drohen. Doch eine Entscheidung könne noch mehrere Wochen auf sich warten lassen.