Oscars 2016 Na endlich - DiCaprio gewinnt ersten Oscar
Was lange währt, wird endlich gut. Bei seiner fünften Oscar-Nominierung seit 1994 hat Leonardo DiCaprio endlich seinen ersten Oscar gewinnen können. Er bekam die Trophäe als bester Hauptdarsteller im Survival-Western "The Revenant - Der Rückkehrer".
Neben dem Preis für den besten Hauptdarsteller gingen auch die Oscars für die beste Kamera und die beste Regie an "The Revenant". Kameramann Emmanuel Lubezki gewann den Academy Award zum dritten Mal in Folge, Regisseur Alejandro Gonzáles Iñárritu zum zweiten Mal.
Bester Film wurde hingegen "Spotlight". Der Thriller um ein Reporter-Team, das einen Missbrauchsskandal der katholischen Kirche in Boston aufdeckt, erhielt zudem den Oscar für das beste Originaldrehbuch.
Sylvester Stallone geht leer aus
Leer ausgegangen ist Sylvester Stallone. Der 69-Jährige war für "Creed - Rocky's Legacy" als bester Nebendarsteller nominiert. Und das für die Rolle des Rocky Balboa, die ihm 1977 für "Rocky" seine bislang einzige Oscar-Nominierung einbrachte. In insgesamt sieben Teilen der Filmreihe spielte Stallone den Boxer.
Nach dem Gewinn des Golden Globe galt Stallone als Favorit, musste sich dann aber dem britischen Theaterschauspieler Mark Rylance geschlagen geben, der einen seiner wenigen Ausflüge auf die Filmleinwand für Steven Spielbergs "Bridge of Spies" unternommen hatte.
Beste Nebendarstellerin wurde die Schwedin Alicia Vikander für ihre Leistung in "The Danish Girl", beste Hauptdarstellerin die US-Amerikanerin Brie Larson für die Literaturverfilmung "Raum".
Sechs Oscars für "Mad Max: Fury Road"
Zu den großen Gewinnern zählt außerdem "Mad Max: Fury Road". Der Actionstreifen des Australiers George Miller erhielt sechs Auszeichnungen, unter anderem für den besten Schnitt und das beste Szenenbild. Der Oscar für das beste adaptierte Drehbuch ging an "The Big Short.
Standing Ovations gab es, als Komponist Ennio Morricone den Oscar für die beste Filmmusik ("The Hateful 8") entgegennahm. Es war die sechste Nominierung für den 87-Jährigen, der bis auf einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk im Jahr 2007 aber bis jetzt noch keinen Academy Award gewinnen konnte.
Chris Rock thematisiert Rassismus-Vorwürfe
Zum zweiten Mal in Folge waren keine schwarzen Schauspieler für einen Darsteller-Oscar nominiert worden. Das hatte im Vorfeld zu Vorwürfen geführt, die Oscar-Academy sei rassistisch. Auch boykottierten schwarze Stars wie Will Smith oder Regisseur Spike Lee die Veranstaltung.
Moderator Chris Rock griff dieses Thema immer wieder mit beißendem Humor in einer ansonsten an Höhepunkten eher armen Veranstaltung auf. Schon in den ersten Minuten machte Rock klar, dass er nicht für seichte Unterhaltung steht. Die Oscars seien auch als die "Preise der Weißen" bekannt, bemerkte der 51-Jährige süffisant und legte nach: "Warum protestieren wir aber? Warum bei diesen Oscars?" Immerhin sei es schon die 88. Verleihung. Diese ganze "Keine Schwarzen"-Sache habe es schon mehr als 70 Mal gegeben.
"Da gab es aber keine Proteste", sagte Rock mit Verweis auf die Sklaverei und die 50er und 60er Jahre. "Wir waren damit beschäftigt, vergewaltigt und gelyncht zu werden." Es sei egal, was die beste Dokumentation sei, "wenn deine Großmutter an einem Baum hängt". Das saß. Bei so viel harschen Hieben wusste manch ein Gast im eleganten Dolby Theatre auch gar nicht, ob er klatschen oder einfach irritiert lächeln sollte.