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Schon gehört? Wolfgang Petry feiert sein Comeback


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Schon gehört?
Der Soundtrack der Woche (25. Juni 2021)


Aktualisiert am 25.06.2021Lesedauer: 5 Min.
Das Comeback des Jahres? Wolfgang Petry meldet sich mit neuer Single zurück.Vergrößern des Bildes
Das Comeback des Jahres? Wolfgang Petry meldet sich mit neuer Single zurück. (Quelle: Manfred Esser)
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t-online hat offene Ohren für die wichtigsten Alben der Woche und gibt Ihnen Musiktipps. Diese Woche mit dem Comeback von Wolfgang Petry, einem Liveklassiker von Motörhead und dem Zweitwerk von DSDS-Sieger Ramon Roselly.

Wenn Sie mal wieder richtig Lust auf neue Sounds haben, Ihnen aber die Zeit fehlt, sich durch die Veröffentlichungen der Woche zu hören, stimmt t-online Sie mit der wöchentlichen Rubrik "Schon gehört?" ein.

Wolfgang Petry – Kämpfer

Fans haben ihn vermisst wie die... – lassen wir das. Es wäre einfach zu billig! Nachdem sich Wolfgang Petry mit der Pete Wolf Band zusammengetan hat, macht er jetzt wieder Musik als er selbst, als "unser" Wolle Petry. Zwar ohne 142 Freundschaftsbändchen, aber musikalisch ist er voll bei sich.

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Und das klingt dermaßen nach späten 90ern, man will gar nicht glauben, dass das hier eine neue Aufnahme ist. Billige Keyboardsounds, dünne E-Drums, eine Alibi-Gitarre für die Jungs im Refrain, dazu ein Text übers Durchhalten, eine Kleine-Mann-Hymne, wie sie nur der deutsche Schlager der 90er Jahre hätte schreiben können. Das hier hätte die Single nach "Wahnsinn", spätestens aber nach "Die längste Single der Welt" sein müssen.

Es ist so, als hätte es die letzten 20, 25 Jahre in der Musikhistorie nicht gegeben. Retro? Nostalgisch? Zeitlos? Klebengeblieben? Entscheiden Sie das bitte für sich selbst. Ich mag das gar nicht übernehmen. Auf jeden Fall: Das hier schreit nach Dorffest, nach Bierzelt am Mittwoch, nach Schunkeln und Kater am nächsten Morgen samt Anruf beim Chef, man hätte sich erkältet und könnte nicht ins Büro kommen.

Und wo "Kämpfer" herkommt, da wird es wohl noch mehr trashigen Schlager geben. Denn Wolle hat ein neues Album für den September angekündigt. Das ist Wahnsinn!

Motörhead – No Sleep 'til Hammersmith (40th Anniversary Edition)

Es ist 1980 und Motörhead konnten mit ihrem Album "Ace of Spades" viel Staub in der noch jungen Heavy Metal-Szene aufwirbeln. Auch in den Charts lief es super, die Platte konnte weltweit mehr als respektable Verkaufszahlen vorweisen. Das wurde damals mit dem Livealbum "No Sleep 'til Hammersmith", welches bis heute als ein Klassiker der Konzertaufnahmen gilt, gefeiert.

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Zum 40. Geburtstag wird die Aufnahme als schönes Deluxe-Vinyl im schicken Buch neu veröffentlicht. Auf der ersten LP befindet sich "No Sleep 'til Hammersmith". Remastered, aber mit der kürzeren Originaltracklist. Aber mal ehrlich: Hier fehlt nichts im Vergleich zum CD-Remaster, den man seit Jahren an jeder Ecke oder gar im Real kaufen kann.

Interessant wird es auf LP2 und 3, denn hier gibt es eine bisher unveröffentlichte Aufnahme von der gleichen Tour, aufgenommen im März 1980 in der Newcastle City Hall. Der Sound ist etwas rauer, die Band klingt jedoch genauso tight wie auf auf dem Hauptalbum dieses Sets. Die kurzen wie knarzigen Ansagen von Lemmy Kilmister sind wie immer herrlich. Und das Herzblut mit dem das Trio damals unterwegs war, hört man jeder Sekunde dieser charmanten Aufnahme an. Abgerundet wird das Set mit vielen Fotos aus der Zeit sowie Essays und weiteren Texten rund um einen der großen Rockkonzert-Klassiker für daheim.

Queensryche – Operation: Mindcrime / Empire

Und noch mal Neuauflagen: Mit ihrem dritten Album "Operation: Mindcrime" konnten Queensryche besonders in den USA den großen Durchbruch feiern und direkt über eine Millionen Exemplare verkaufen. Der progressive Heavy Metal wurde auf dieser LP mit viel Pop und Eingängigkeit gepaart. So konnte man nicht nur Headbanger begeistern, sondern auch Fans von Hair-Metal-Bands wie Bon Jovi, Poison oder Ratt.

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Songs wie das hochdramatische "I Don't Believe in Love" oder "Breaking the Silence" gehen unter die Haut. "Revolution Calling" strotzt nur so vor Pomp und "Suite Sister Mary" ist mit seinen zehn Minuten Laufzeit ein sehr wandlungsfähiges Stück. Garniert werden die Nummern von einer durchgehenden Storyline über eine Untergrundorganisation, einen Auftragskiller, ein bisschen Liebe und ganz viel Verrat. Nicht nur Headbangen also, sondern auch ein bisschen Futter für die Birne. Bis heute zu Recht ein Klassiker der Szene.

Der Nachfolger "Empire" war dann schon deutlich glatter und hätte auch der Soundtrack für "Beverly Hills, 90210" sein können. Und nehmen wir es vorweg: Danach zerbrach die Band. Songschreiber stiegen aus, Grunge kam auf, Geoff Tate hat nie wieder so gut gesungen und irgendwie war jedes Album danach nie wieder auf dem Level der ersten vier Alben dieser Band.

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Wieder zum letzten Highlight dieser Band. "Empire" holt die ganz großen Melodien raus. "Best I Can", "Hand on Heart", die beiden Hitsingles "Jet City Woman" und "Silent Lucidity" – großes Kino mit noch größerer Produktion. Warum das Cover jedoch seit 30 Jahren so pixelig ist, keine Ahnung. Vielleicht gehört das aber auch zum Charme der frühen 90er.

Beide Platten gibt es jetzt wieder bezahlbar auf LP und auch in schönen Digipacks auf CD. Die Compact Discs haben sogar noch jeweils eine zweite Scheibe mit Bonusmaterial. Bei "Operation: Mindcrime" ist es eine Liveaufnahme des kompletten Albums. Bei "Empire" sind es B-Seiten (einige schon vom letzten Remaster bekannt) sowie alternative Mixe und Edits.

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Ramon Roselly – Lieblingsmomente

Bei DSDS konnte der bodenständige wie sympathische Schlagerbarde Ramon Roselly 2020 alle überzeugen und gewann mit einem Erdrutschsieg. Seitdem läuft die Karriere – anders als bei vielen anderen (wer hat dieses Jahr gewonnen? Ich kann mich nur an den dauerhaften Jury-Knatsch von Staffelanfang bis -ende erinnern) – mehr als gut.

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Mit "Lieblingsmomente" legt das Mitglied einer Zirkusfamilie nun nach. Und zwar mit einem Coveralbum! Statt auf moderne Hits zu setzen, holt der Castingshowteilnehmer seine alten Helden hervor. Peter Alexander, Howard Carpendale, Julio Iglesias oder Barry White – das wird den Fans hier geboten. Die alten Nummern werden entstaubt und durch die moderne Produktion für das junge Publikum frisch präsentiert. Die Idee ist natürlich nicht neu, nicht jeden Song kennt man heute noch im Original, aber der Ramon macht das mal wieder recht sympathisch und liefert damit Futter für Silbereisen-Shows.

Buckcherry – Hellbound

Buckcherry, auch eine gefallene Rockband, die in den 00er Jahren viel Erfolg hatte. Mit ihrer Mischung aus dreckigen Rocksongs, ein bisschen Glam Metal und moderner Produktion konnte man in den USA nicht nur in den Top10 landen, sondern auch Gold- und Platinauszeichnungen einheimsen. Das ist aber schon ein paar Jahre her und irgendwie habe ich die Truppe aus den Augen verloren.

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Mit "Hellbound" gibt es aber nun eine neue LP. Und ganz so höllisch, wie der Titel suggeriert, geht es nicht (mehr) zur Sache. Der wilde Rock'n'Roll, der Guns N' Roses, Aerosmith oder die L.A. Guns zitiert hat, ist weg. Einige Passagen lassen die Vorliebe für alte Aerosmith oder auch ZZ Top durchscheinen. Ein bisschen Dub ist – komischerweise – auch dabei. Na und auch wenn hier kein Knaller wie "Crazy Bitch", "Sorry" oder "Too Drunk" dabei ist, kann man die Platte gut nebenbei hören. "54321" geht gut nach vorne, hat auch einen recht eingängigen Refrain. "Gun" schlägt in eine gleiche Kerbe. Die Ballade "The Way" ist allerdings arg austauschbar und lieb. Aber gut, die Männer sind mittlerweile auch näher an der 50 als in den wilden 20ern.

Etta James – The Montreux Years

Beim beliebten Jazzfestival in Montreux aufzutreten, ist für viele Künstler ein Highlight. Sängerin Etta James war sogar mehrfach dort, wie die neue Livesammlung "The Montreux Years" beweist. Denn hier sind Aufnahmen von James' Konzerten beim Montreux Jazz Festival aus den Jahren 1977, 1978, 1989, 1990 und 1993 enthalten.

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Dass zwischen den Jahren hin und hergesprungen wird, merkt man zwar dem allgemeinen Sound nicht an, aber doch klingt James' Stimme immer ein bisschen anders. Hits wie "Something's Got a Hold On Me", "At Last, Trust In Me" oder "Sunday Kind of Love" sind hier vertreten. Schöne Aufnahmen in einer schönen Aufmachung samt neuen Linernotes.

Alle Alben sind am 25. Juni 2021 in digitaler sowie physischer Form erschienen. Wir hören uns wieder!

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