Nur wenige Grammys für Deutschland Nur wenige Grammys für Deutschland

Die Bilanz für Deutschland ist bei den diesjährigen Grammy Awards mager ausgefallen. Bei der Verleihung der US-Musikpreise am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles gingen die meisten deutschen Nominierten in Klassik-Kategorien leer aus. Nur der Dirigent Christoph Eschenbach wurde mit dem NDR-Sinfonieorchester in der Sparte "Bestes klassisches Sammelprogramm" für die Aufnahme "Hindemith: Violinkonzert - Symphonic Metamorphosis - Konzertmusik" ausgezeichnet. Das Plattenlabel Deutsche Grammophon gewann einen Grammy für die beste Opernaufnahme.
Ehrengrammy für Kraftwerk
Die deutschen Elektro-Pioniere Kraftwerk gehörten zu den Künstlern, die in diesem Jahr einen Ehrengrammy für ihr Lebenswerk erhielten. Kraftwerk seien "eindeutig ihrer Zeit voraus" gewesen, hieß es in der bereits im Dezember veröffentlichten Erklärung der Recording Academy, die hinter den US-Musikpreisen steht. Die Gruppe habe mit industriellen Klängen experimentiert und daraus "minimalistisch-robotische Popmelodien" komponiert. Als das erste Album mit dem Titel "Kraftwerk" 1971 auf den Markt kam, sei die Band einzigartig gewesen. Mit ihrem Stil hätten Kraftwerk Künstler wie Björk, Blondie, David Bowie, Daft Punk und Depeche Mode inspiriert.
Daft Punk waren die großen Abräumer
Die französische Elektro-Formation Daft Punk ist der große Gewinner der diesjährigen Grammy-Verleihung. Das Duo räumte bei der Gala insgesamt fünf Preise ab, darunter auch die Auszeichnungen in den zwei Königskategorien "Album des Jahres" ("Random Access Memories") und "Aufnahme des Jahres" ("Get Lucky"). Außerdem gewannen die beiden Musiker, die wie gewohnt in weißen Anzügen und mit Robotermasken auftraten, den Preis für die beste Duo-Performance, das beste Dance-Album und das am besten produzierte Album.
Zum 56. Mal vergeben
Ein weiteres Musik-Duo räumte ebenfalls groß ab: Die Rapper Macklemore & Ryan Lewis konnten vier Preise einheimsen, darunter den als "Beste Neue Künstler", der als einer der wichtigsten gilt. Außerdem gewann das Duo den Preis für das beste Rap-Album "The Heist", für den besten Rap-Song "Thrift Shop" und für den besten Rap-Auftritt. Auch die erst 17 Jahre alte neuseeländische Pop-Sängerin Lorde gehört zu den Gewinnern des Abends. Sie gewann mit ihrem Lied "Royals" Grammys in der Kategorien "Song des Jahres" und "Beste Pop-Solo-Performance". Die Grammys, die in diesem Jahr zum 56. Mal vergeben wurden, gelten als wichtigste Musikpreise der Welt. Über die Gewinner in den insgesamt 82 Kategorien entscheiden Musikexperten aus der Branche.