Finalshow im Ersten ESC-Entscheidung steht: Dieses Duo fährt nach Basel
Erst wählte die Jury um Stefan Raab fünf Finalisten, dann durfte das Publikum Deutschlands ESC-Star bestimmen. Die Auswahl dürfte noch für Diskussionen sorgen.
Die erste Überraschung des Abends lieferte die Jury. Chefjuror Stefan Raab und seine drei Ratgeber Nico Santos, Yvonne Catterfeld und Conchita Wurst warfen einen klaren Publikumsfavoriten heraus, bevor es zum Zuschauervoting kam. Feuerschwanz musste gehen. Die Metalband und ihr Song "Knightclub" galten in den vergangenen Tagen bei vielen Zuschauern als aussichtsreichster Kandidat für den Eurovision Song Contest in Basel. Am 17. Mai steigt dort der Gesangswettbewerb.
- Finalshow im Ersten: Der ESC-Abend zum Nachlesen im Ticker
Außerdem mussten Benjamin Braatz, Cosby und Julika gehen, bevor das Publikum per Telefon, SMS oder Online-Voting abstimmen durfte, wer Deutschland dieses Jahr beim ESC vertritt.
Abor & Tynna treten für Deutschland an
Um kurz vor Mitternacht stand das Publikumsvoting: Für Deutschland wird Abor & Tynna beim ESC 2025 antreten. Das Geschwisterduo setzte sich unter den finalen Fünf gegen The Great Leslie, Leonora, Moss Kena und Lyza durch.
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Abor & Tynna lieferte mit ihrem Song "Baller" den einzigen, rein deutschsprachigen Song in der Auswahl des Abends. Eine muntere Elektro-Pop-Nummer mit viel Ohrwurmpotenzial. Die Geschwister Attila und Tünde Bornemisza stammen aus Wien. Während Tünde Bornemisza den Gesangspart übernimmt, begleitet ihr Bruder sie auf dem Cello.
Die 21-Jährige und ihr zwei Jahre jüngerer Bruder stammen aus einer musikalischen Familie. Ihr Vater, Cellist bei den Wiener Philharmonikern, prägte ihre Laufbahn – früh spielten sie klassische Instrumente. Ihr ESC-Lied kommt hingegen wenig klassisch daher, im Gegenteil: "Baller" vereint Pop, Hip-Hop und Elektronik, ist rasant komponiert und wirkt in seiner Zeitgeistigkeit wie eine Nummer der deutschen Künstlerin Nina Chuba. Auch Raab hatte "Baller" im Auswahlprozess als "den jüngsten Song" im Wettbewerb geadelt.
Knapper Sieg vor Sängerin Lyza
Ein Selbstläufer war der Weg zum ESC keinesfalls. Eine Grafik, die Das Erste zur Abstimmung präsentierte, zeigte, wie denkbar knapp die Entscheidung ausfiel. Offenbar wählten 34,9 Prozent der Zuschauer Abor & Tynna, knapp vor der Sängerin Lyza, die auf 31,1 Prozent der Stimmen kam. Der Sänger Moss Kena brachte es auf 22,6 Prozent, Leonora und The Great Leslie landeten mit 7 und 4,4 Prozent weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.
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"Erneut Erfolgsgeschichte schreiben"
Der Abend wurde zuvor mit viel Bedeutung aufgeladen. "Mein Name ist Stefan Raab und dies hier ist ein wichtiger Abend für Deutschland", leitete Raab die Finalshow im Ersten ein. Es werde der deutsche Beitrag für den ESC in Basel gewählt, sagte Raab. Nichts weniger als der Sieg beim weltweit größten Musikwettbewerb sei das Ziel. "Sie haben heute das letzte Wort", erklärte Raab mit fast präsidialer Haltung in Richtung des Publikums. Daher habe er eine Bitte: "Lassen Sie uns erneut gemeinsam Erfolgsgeschichte schreiben."
Raab gilt spätestens seit dem unter seiner Ägide errungenen Sieg von Lena Meyer-Landrut im Jahr 2010 als ESC-Spezialist. Nach einer längeren Pause übernahm er 2025 mit "Chefsache ESC" den Auswahlprozess – und brachte so RTL und den NDR, der für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuständig ist, zusammen an einen Tisch. Da Deutschland in den vergangenen Jahren beim ESC häufig schlecht abgeschnitten hat, werden mit Raabs Rückkehr einige Hoffnungen verbunden.
- ARD: "Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?" vom 1. März 2025