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ESC 2024: Nemo gewinnt im Finale für die Schweiz – Deutschland überrascht


Eurovision Song Contest 2024
Schweiz gewinnt – Deutschland überrascht

Von t-online, meh

Aktualisiert am 12.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Isaak und Nemo: Beide können sich über ihren ESC-Erfolg freuen.Vergrößern des Bildes
Isaak und Nemo: Beide können sich über ihren ESC-Erfolg freuen. (Quelle: imago images / Collage t-online)

Beim Eurovision Song Contest 2024 ging es ungewohnt politisch zu. Am Ende gewann ein Beitrag, der eine tiefe Bedeutung hat. Auch Deutschland konnte punkten.

Auch in diesem Jahr war beim Eurovision Song Contest wieder für jeden Geschmack etwas dabei: Von emotionalen Balladen über poppige Dance-Nummern bis zu lauten Rocksongs boten die einzelnen Beiträge nicht nur musikalische Vielfalt, auch die Inszenierungen konnten unterschiedlicher nicht sein. Es fehlte weder an minimalistischen Darbietungen noch an schrillen Choreografien. Deutschland trat mit der Startnummer drei auf, Isaak setzte bei seiner Performance auf wenig Schnickschnack. Eine Strategie, die mehr Glück brachte als 2023?

Damals war das Ergebnis des deutschen Beitrags enttäuschend. Die Band Lord of the Lost landete mit "Blood & Glitter" auf dem letzten Platz. Schweden hingegen triumphierte: Die Sängerin Loreen holte mit dem Song "Tattoo" bereits zum zweiten Mal den Sieg für ihr Heimatland. Daher fand der 68. Eurovision Song Contest in diesem Jahr im schwedischen Malmö statt – und dort wurde die Schweiz zum Gewinner gekürt.

Nemo holt für die Schweiz den ESC-Sieg

Hinter dem Titel der Schweiz steckt eine persönliche Geschichte. Nemo ist nichtbinär, fühlt sich also vom biologischen Geschlecht unabhängig weder männlich noch weiblich. Sich das einzugestehen und es schließlich öffentlich zu machen, war ein langer Weg – Erfahrungen, um die es auch in "The Code" geht. "Ich ging durch die Hölle und zurück", heißt es in dem Songtext (mehr zum Siegersong erfahren Sie hier).

Lange galt die Schweiz beim ESC 2024 als Favorit, dann sackte sie in den Wetten ab. Bereits während der Jurybewertung kristallisierte sich dann jedoch heraus, dass Nemo durchaus gute Chancen hatte: 365 Punkte katapultierten die Schweiz direkt an die Spitze, nach dem Telefonvoting hatte der Beitrag insgesamt 591 Punkte – und wurde zum Sieger gekürt. Auf den zweiten Platz schaffte es Kroatien mit 547 Punkten, gefolgt von der Ukraine mit 453 Punkten.

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Und Deutschland? Sicherte sich ein erstaunlich solides Ergebnis. Bereits kurz nach seiner Darbietung bekam Isaak beim Kurznachrichtendienst X zahlreiche Komplimente. Mit 99 Jurypunkten und 18 Punkten von den Zuschauern schaffte es der 29-Jährige mit 117 Punkten auf den zwölften Platz der Gesamtwertung.

Isaak bescherte Deutschland einen Lichtblick in der zuletzt bitteren ESC-Bilanz: In den vergangenen Jahren landeten die deutschen Beiträge bei dem größten Musikwettbewerb der Welt stets auf den hinteren Rängen. Das letzte gute Ergebnis hatte 2018 Michael Schulte geholt, der damals Platz vier erreichte.

Für gemischte Gefühle sorgten aber nicht nur die musikalischen Auftritte in Malmö, aus deutscher Sicht war auch Moderatorin Barbara Schöneberger erneut ein großes Diskussionsthema. Ihr pink-gelbes Kleid rief bei den TV-Zuschauern die unterschiedlichsten Assoziationen hervor – nicht alle waren schmeichelhaft.

 
 
 
 
 
 
 

Bereits vor der Show gab es Drama

Noch bevor der Startschuss für das Finale des diesjährigen Eurovision Song Contest fiel, sorgte das TV-Spektakel für Schlagzeilen. Der niederländische Sänger Joost Klein, der mit seinem Lied "Europapa" zum engen Favoritenkreis mit Siegchance zählte, wurde von der veranstaltenden European Broadcasting Union (EBU) disqualifiziert. Er soll eine Angestellte der EBU nach dem zweiten Halbfinale am Donnerstag verbal angegangen haben. Was zuvor passierte, ist nicht bekannt – ebenso wenig wie die Antwort auf die Frage, ob Joost wirklich ausfällig geworden war. Die Untersuchungen der schwedischen Polizei dauern an.

Video | Chaos beim ESC: Buhrufe und Proteste rund um das Finale
Quelle: Glomex

Der Wirbel um den Ausschluss der Niederlande vom Eurovision Song Contest reiht sich nahtlos an die Diskussionen rund um die Teilnahme von Israel. Viele forderten, das Land wegen des Krieges im Gazastreifen von dem Wettbewerb auszuschließen – so wie Russland 2022 nach dem Überfall auf die Ukraine. Bereits Tage vor dem Finale füllten Demonstranten die Straßen der schwedischen Stadt Malmö und forderten das Ausscheiden der Nation. Die israelische Kandidatin Eden Golan erhielt vorab nicht nur Morddrohungen, sie wurde während der Finalshow auch ausgebuht.

Diese zwei Themen hatten den Eurovision Song Contest seit Tagen überschattet: Doch zur Enttäuschung der Zuschauer ging weder Moderatorin Barbara Schöneberger in der Countdown-Show der ARD auf die Kontroverse ein, noch griffen die Gastgeber in Malmö die Debatte auf. Auch in diesem Jahr legte der ESC Wert darauf, Politik aus dem TV-Event auszuklammern. In den Wettbewerbsregeln ist festgelegt, dass "Texte, Ansprachen und Gesten politischer Natur während des Contests untersagt" sind.

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Verwendete Quellen
  • ARD: "Eurovision Song Contest 2024" vom 11. Mai 2024
  • ARD: "ESC – Der Countdown" vom 11. Mai 2024
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