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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Exklusive Umfrage Deutsche fällen vernichtendes Urteil über ESC
Am Samstag wird Europas größter Musikwettbewerb ausgetragen. Deutschland tritt mit Lord of the Lost an. In der Heimat reißt das jedoch kaum jemanden vom Hocker.
Blamieren wir uns oder kommen wir doch mal wieder glimpflich davon? Aufgrund der desaströsen Ergebnisse der jüngsten Vergangenheit ist die Erwartungshaltung gering. Der Eurovision Song Contest scheint die Massen in Deutschland nicht (mehr) zu elektrisieren. Eher scheint es so, als wäre den Menschen hierzulande der Wettbewerb vor allem eines: egal.
Das jedenfalls legt ein neuestes Umfrageergebnis nahe. Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat die Umfrage im Auftrag von t-online durchgeführt. "Werden Sie das Finale des Eurovision Songcontest im Fernsehen verfolgen?", lautete die Fragestellung. Das Urteil fällt für den Wettbewerb aus deutscher Sicht vernichtend aus.
Der ESC, ein Wettbewerb für jüngere Zuschauer?
Insgesamt antworten 84 Prozent der Befragten mit "Nein" oder "Eher nein". Davon sind sich 69 Prozent sicher, 15 Prozent geben sich noch etwas zurückhaltender in ihrer Absage an das Fernsehereignis, das am Samstag ab 20.15 Uhr im Ersten live übertragen wird.
Nur rund 12 Prozent der Deutschen planen, den ESC im Fernsehen zu verfolgen. Davon sind sich lediglich 7 Prozent sicher, dass sie einschalten. Je jünger die Befragten, desto eher wollen sie live am Fernseher dabei sein. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es rund 30 Prozent, im Vergleich dazu interessieren sich die über 65-Jährigen nahezu gar nicht für den dieses Jahr in Liverpool ausgetragenen Wettbewerb: Nur 6 Prozent sind sich sicher, am Samstag zur Primetime ins Erste zu schalten.
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Beim Blick auf die Geschlechterverteilung in den Ergebnissen fällt hingegen kein großer Unterschied zwischen Männern und Frauen auf. Als Fernsehereignis scheint der ESC für das weibliche und männliche Publikum gleichermaßen uninteressant zu sein. Die Ergebnisse sind repräsentativ. Civey hat für t-online vom 11.05. bis 12.05.2023 online rund 5.000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt.
Im vergangenen Jahr schalteten beim Eurovision Song Contest 6,5 Millionen Menschen im Ersten ein, um den damals in Turin ausgetragenen Wettbewerb zu verfolgen. Die Ukraine gewann – und hätte nach den Regeln in diesem Jahr eigentlich Gastgeber sein müssen. Aufgrund des andauernden Kriegs entschieden die Organisatoren des ESC, den Austragungsort zu verlegen. Deshalb werden die insgesamt 26 vertretenen Länder beim Finale im britischen Liverpool um die Wette singen.
- Eigene Recherchen
- civey.com: Eurovision Songcontest