Fire It Up Blues-Ikone Steve Cropper gibt richtig Zunder
Berlin/Nashville (dpa) - "Wir hatten viel Spaß", erinnert sich der 79-jährige Steve Cropper an seine Zeit mit der Blues Brothers Band. Das sei "eine tolle Zeit" gewesen, verrät Cropper im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Der legendäre Schauspieler und Komiker John Belushi hatte ihn und andere prominente Musiker zu dem Projekt versammelt, das später in zwei Filme mit Star-Besetzung mündete. Die Band löste sich mit dem Tod Belushis 1982 auf.
Doch daneben spielte der Gitarrist Cropper an der Seite vieler anderer bedeutender Musiker, etwa Otis Redding, Wilson Pickett oder Eddie Floyd. In Zusammenarbeit mit Redding entstand etwa der Song "(Sittin' On) The Dock Of The Bay", für das beide Musiker 1969 den Grammy für den besten Rhythm & Blues-Song erhielten. Spätere Kooperationen brachten ihn mit Rock- und Popstars wie Rod Stewart, John Lennon, Neil Young, Ringo Starr oder Art Garfunkel zusammen.
Seine Soloalben kann Cropper an wenigen Fingern abzählen. Zuletzt kam 2011 "Dedicated" heraus, ein Tribute-Album für The "5" Royales, an dem auch B.B. King und andere Blues-Cracks mitwirkten. Nun aber erscheint "Fire It Up", es hat seine Wurzeln in Sessions mit dem Sänger und Songwriter Felix Cavaliere, die schon elf Jahre zurückliegen. Die beiden nahmen damals einige Tracks auf, die am Ende nicht auf Cavalieres "Midnight Flyer" passten. Die Stücke wurden vom damaligen Produzenten Jon Tiven aufgehoben.
"Und dieses neue Album ist genauso Tivens Idee wie damals noch 'Dedicated'", sagt Cropper. "Dieses Album ist anders als alles, was jetzt da draußen ist." Er habe einfach Grooves umgesetzt, die er schon lange im Kopf gehabt habe. Allein schon "Bush Hog" verrät, warum Cropper vom Musikmagazin "Rolling Stone" an die 39. Stelle der 100 größten Gitarrenvirtuosen gesetzt wurde.
Der Blues- und Soul-Fan fragt sich, warum es von ihm nur so wenige Soloalben gibt. "Ich habe noch drei oder vier Songs aufgenommen, die nicht auf diesem Album sind", verrät Cropper und deutet damit ein mögliches weiteres Werk in naher Zukunft an. In seiner langen Laufbahn hat er ohnehin schon so viele Auszeichnungen und Preise erhalten. "Und immer wenn man glaubt, man hat schon alles, dann kommt jemand und denkt sich eine neue Ehrung aus", sagt Cropper lachend.