CD-Kritik: a-ha "Cast in Steel" Comeback-Album fällt glatt durch
"Ending on a high note – the final concert" – deutlicher als mit ihrem Abschiedsalbum von 2011 konnten es a-ha nicht machen. Monatelang waren die drei Norweger auf ihrer letzten Tour unterwegs, dann löste sich die Band auf. Vier Jahre später entpuppt sich diese Inszenierung als Etikettenschwindel. Mit dem Album "Cast in Steel" gibt es das überraschende Comeback.
Doch wer gehofft hat, dass sich in der Zwischenzeit eine Reihe Popsongs mit großen Melodien in der Schublade der drei Musiker angesammelt haben, wird mit dem neuen Werk nicht glücklich werden. Die erste Single "Under The Makeup" ist immerhin eine pathetische Ballade, die im Album-Kontext noch mal deutlich an Qualität gewinnt. Allerdings vor allem deshalb, weil die anderen elf Songs auf "Cast in Steel" deutlich schlechter und uninspirierter sind.
Stücke wie der Titelsong "Cast in Steel" oder "Forest Fire" sind zwar noch gefällig, aber leider lässt das Album mit zunehmender Länge immer mehr nach. Da helfen auch einige a-ha-typische Kniffe wenig – beispielsweise immer wieder eingestreute Synthies oder Morten Harkets warme, allumfassende Stimme. Um nur zwei Beispiele zu nennen: "Giving Up The Ghost" klingt ungewohnt unharmonisch, "Shadow Endeavour" nervt mit einem seltsamen Echo.
a-ha sägen am eigenen Denkmal
Das Tragische an diesem Comeback-Versuch ist, dass a-ha in ihrer inzwischen 30-jährigen Bandgeschichte bewiesen haben, dass sie es viel besser können. Selbst Morten Harkets Soloalbum "Brother" aus dem vergangenen Jahr hat stärkere Popsongs hervorgebracht als "Cast in Steel".
Mit dem neuen Album tun sich a-ha insgesamt also keinen Gefallen. Im Gegenteil, sie sägen damit an ihrem eigenen Denkmal. Gut, dass das dank der vielen zeitlosen Klassiker nicht so leicht umfallen wird.
"Cast in Steel" von a-ha erscheint am 04. September 2015.