Musik Himmlisch soulige Rebecca Ferguson
Aus England schwappt wieder eine Castingshow-Entdeckung nach Deutschland: Rebecca Ferguson, Zweitplatzierte der dortigen "X Factor"-Ausgabe des Jahres 2010, macht sich auf, in die musikalischen Fußstapfen von Amy Winehouse oder Adele zu treten. Wunderbar warm und "himmlisch" soulig klingt sie auf ihrem Album "Heaven", das ab dem 6. April auch hierzulande im Handel erhältlich ist.
Gerade mal 25 Jahre alt ist Rebecca Ferguson, was man beim Hören ihrer reifen, tiefen, leicht rotzigen Stimme aber nicht vermuten würde. Lebenserfahrung hat die Liverpoolerin, die aus der Arbeiterklasse stammt und keine leichte Jugend hatte, aber schon in jungen Jahren zur Genüge angehäuft: Rebecca ist bereits zweifache Mutter, ihre Tochter bekam sie im Alter von 17, ihren Sohn mit 19. "Die Leute sagten zu mir: 'Jetzt ist dein Leben ruiniert!'", erinnert sich Rebecca. "Und eine Weile glaubte ich das auch. Aber man muss seine Träume nicht aufgeben, nur weil man Kinder hat. Sie haben mich zum Erfolg getrieben, denn ich will ihnen ein besseres Leben bieten können. Und mir."
Also hielt Ferguson an ihrem Traum von der Gesangskarriere fest, bewarb sich für mehrere Castingshows - und hatte letztlich bei "The X Factor" Erfolg. Zwar musste sie sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben, doch der ermöglichte es ihr, in Ruhe an ihrem Debüt-Album zu arbeiten.
Stark und zart
In England kam "Heaven" schon im Dezember 2011 in den Handel, kletterte dort bis auf den dritten Chartplatz und kassierte eine Platin-Auszeichnung. Jetzt erfreut Rebecca auch hierzulande die Soul-Fans mit ihren Songs. Zehn Tracks hat sie auf "Heaven" zusammengestellt, die mit entspannten, aber raffinierten Arrangements und Rebecca Fergusons warmem, ausdrucksvollem, emotionalem Gesang zu begeistern wissen, der gleichzeitig stark und zart, aber auch verletzlich wirken kann.
Von der Piano-Ballade bis zum Big-Band-Sound: Ferguson, die ihre Songs mit einem Team aus Songwritern und Produzenten komplett selbst schrieb, trifft immer den Ton. Mit Liedern wie "Glitter & Gold", "Teach Me How To Be Loved", "Shoulder To Shoulder" oder der Single "Nothing's Real But Love" sorgt Rebecca mal für Gänsehaut und ein wohlig warmes Gefühl in der Magengrube, mal für das dringende Bedürfnis, mitzutanzen oder zumindest mit dem Fuß mitzuwippen. Wirklich himmlisch, dieser Soul.