Film Oscar-Nominierte Benrath: "Unsere Freude wäre riesig"
Los Angeles/Hamburg (dpa) - Ob mit oder ohne Oscar - wenn in Los Angeles die begehrtesten Filmpreise der Welt vergeben werden, ist für Katja Benrath Feiern angesagt. "Meine, unsere Freude wäre riesig, wenn wir gewinnen", sagte die Regisseurin der Deutschen Presse-Agentur.
Benrath ist mit ihrem Abschlussfilm von der Hamburg Media School im Rennen um die Trophäe. "Wenn wir nicht gewinnen, dann freuen wir uns einfach mit dem Gewinner. Es sind alles tolle Filmemacher, die wir auch schon kennengelernt haben und deren Werk wir schätzen." Die 90. Oscars werden am Sonntag (4. März) in Hollywood verliehen.
Benraths in Kenia gedrehter Beitrag "Watu Wote - All of us", mit dem sie in der Kategorie "Live-Action-Kurzfilm" antritt, beruht auf einer wahren Geschichte: Bei einem Angriff der radikal-islamischen Terrormiliz Al-Shabaab im Jahr 2015 auf einen Bus an der Grenze zwischen Kenia und Somalia hatten sich Muslime schützend vor Christen gestellt. Dafür hatte die in Lübeck aufgewachsene Filmemacherin bereits den goldenen Studenten-Oscar gewonnen. Ihre größte Vorfreude vor der Gala gilt vor allem einem Wiedersehen: "Ich freue mich am meisten darauf, in Los Angeles Teile des kenianischen Teams zu treffen und mit ihnen zu feiern."
Beim Lunch für die Oscar-Nominierten habe sie schon mit Hollywoodstar Meryl Streep ("Die Verlegerin") sprechen dürfen, nun sei sie wieder gespannt, "auf welche inspirierenden Menschen ich treffen darf", sagte Benrath. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern versuche sie noch immer, so viele Team-Mitglieder wie möglich zur Gala mitzubringen. "Bisher sind wir ein komplettes Hamburg Media School Team: Julia Drache, Autorin und Editorin des Films, Tobias Rosen, Creative Producer, und Felix Striegel, Kamera. Dann begleiten uns noch vier wichtige Service Producer und Teammitglieder aus Kenia."
Die Wahl ihrer Kleidung für die Filmpreisgala hat Benrath schon getroffen. "Ich werde ein Outfit von Kaviar Gauche tragen und habe mich im Zuge alle Aktionen, die gerade im Umlauf sind, für Schwarz entschieden", erklärte sie. Als Zeichen gegen Sexismus, Missbrauch und Benachteiligung hatten sich viele Stars in den vergangenen Wochen bei Preisverleihungen wie den Golden Globes in Los Angeles und den britischen Filmpreisen Bafta ganz in Schwarz gezeigt.