Filmkritik: "Star Wars" VIII Die letzten Jedi haben keine Zeit für Romanzen
"Star Wars: Die letzten Jedi" hat alle Zutaten eines Weltraummärchens. Es ist spannend, voller epischer Schlachten und ab und zu blitzt der Humor auf. Nur die Romantik bleibt diesmal auf der Strecke.
Der achte Part der Star-Wars-Saga spielt direkt nach dem Ende des siebten Teils ("Das Erwachen der Macht"): Luke Skywalker (Mark Hamill) hat sich auf einen einsamen Insel-Planeten zurückgezogen und wird von der jungen Rey (Daisy Ridley) aufgespürt. Luke, der letzte Jedi, soll den Kampf gegen die dunkle Seite (Erste Ordnung) anführen. Doch er weigert sich hartnäckig, hat er doch seinen bösen Neffen Kylo Ren (Adam Driver) ausgebildet. Die "Neue Republik", angeführt von Prinzessin Leia (Carrie Fisher) ist stark dezimiert, auf der Flucht steht sie mit dem Rücken zur Wand, weil die Starkiller der Ersten Ordnung sie verfolgen können und ihre Basis vernichten.
Kylo Ren, der Sohn von Leia und Han Solo, hat seine finstere Mission noch nicht beendet, er verfolgt die Republik-Anhänger mit eiserner Härte und ist dem unheimlichen Anführer Snoke (Andy Serkis) ergeben. Gleichzeitig kämpft er mit einem Konkurrenten um dessen Gunst. Genug Konfliktstoff für zweieinhalb Stunden Film.
Rey spürt eine Art telepathische Verbindung zu Kylo, beide können über große Entfernungen miteinander sprechen. Während die junge Heldin versucht, den kampfesmüden Luke umzustimmen, sie auszubilden, greift Kylo das Hauptschiff der Republik an, das nach einer Schlacht als einziges übrig blieb. Es beginnt ein spannender Wettlauf um die Zeit zwischen Gut und Böse, ein epischer Kampf auf Leben und Tod. Es geht um Mut und Furcht, Sieg und Scheitern, Niederlagen und Neuanfang. Mit sehr viel Pathos, einer guten Priese Humor aber zum Glück ohne Kitsch.
Für den Humor sind die Droiden zuständig
Besonders spannend wird es immer dann, wenn jemand zur anderen Seite überläuft. Oder es zumindest überlegt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, für ihn sind fast immer die Droiden BB-8 und C3PO zuständig. Nur die Romantik bleibt zwischen Verrat, Schlachten, Kämpfen und Konflikten fast komplett auf der Strecke. Die Romanze zwischen Rey und dem jungen Überläufer Finn spielt diesmal fast keine Rolle. Die Sternenkrieger haben keine Zeit für Romanzen. Und es fehlt etwas an den magischen Star-Wars-Momenten, wie sie der siebte Teil zu bieten hatte - trotz Starbesetzung und zum Teil hervorragenden Schauspielern, wie Benicio Del Torro der als Weltraumgauner DJ in einer kleinen Rolle einen genialen Auftritt hinlegt.
Unter der Regie von Rian Johnson gewinnt im achten Teil die "junge Garde" der Star-Wars-Krieger langsam die Oberhand, ohne das die "alten Kämpfer" zu kurz kommen. Ganz im Gegenteil: Mark Hamill (Luke) und Carrie Fischer (Prinzessin Leia) haben tragende Hauptrollen. Fischer verstarb kurz nach dem Ende der Dreharbeiten, sie wird im Abspann als "unsere süße Prinzessin" gewürdigt.
Fazit
Für Star-Wars-Fans ist der Film natürlich ein Muss, Freunde von Schlachten und Kämpfen kommen hier voll auf ihre Kosten. Der Film lohnt sich, trotz Rekordlänge und rekordverdächtig hohen Ticketpreisen.
Der neunte Teil der Weltraum-Saga ist für 2019 angekündigt, ebenso ein neuer Spin-Off.
Bleibt zu hoffen, dass Star Wars seine ursprüngliche Magie nicht verliert. Und die Macht und das Merchendising noch lange mit den Machern sind.
"Star Wars: Die letzten Jedi" startet am 14. Dezember in Deutschland. Er ist zweieinhalb Stunden lang und FSK 12.