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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sarah Engels "Bisher hatte Alessio dafür immer Verständnis"
Sarah Engels ist Mutter eines Schulkindes. Im Interview mit t-online spricht die Sängerin über ihre eigene Teenagerzeit und Mobbing.
Die Jugend – Schule, erste Gefühle, Cliquen. Bei jedem verläuft die Jugend anders, doch meist hat man gute Erinnerungen an das eigene Heranwachsen. Sarah Engels blickt im Interview mit t-online anlässlich ihrer Gesangsrolle im Animationsfilm "Miraculous: Ladybug & Cat Noir" (jetzt im Kino) auf ihre Erfahrungen zurück und verrät auch, was sie sich für die Schulzeit ihres Sohnes Alessio wünschen würde.
t-online: Ihre Gesangsrolle der Ladybug in "Miraculous" ist Teenager. Wie würden Sie Ihre Teeniezeit beschreiben?
Sarah Engels: Ich hatte meine Clique und wir waren viel draußen. Mir hat es immer viel Spaß gemacht, wenn wir nach der Schule unterwegs waren. Wir hatten viel Blödsinn im Kopf. Außerdem war ich schon von klein auf sehr musikalisch. In unserem Viertel war ich immer als "Sarah, die, die singt" bekannt. So haben mich viele Leute tatsächlich genannt. Musik war mir damals schon sehr wichtig. Ich habe immer gesungen. Auf dem Nachhauseweg, im Bus, in der Schulpause. Immer.
Was für eine Schülerin waren Sie?
Ich war keine Streberin, ich war aber auch kein Klassenclown. Ich war irgendwo dazwischen. Mathe beispielsweise lag mir gar nicht, dafür hatte ich an Sprachen wie Englisch oder Italienisch viel Spaß. Ich wusste mich durchzubeißen.
Ladybug wird von ihren Mitschülern gemobbt. Haben Sie während Ihrer Schulzeit auch Mobbing in der Schule miterlebt?
Mobbing ist etwas, das es schon immer gab. Gefühlt wird es aber erst seit wenigen Jahren fokussiert thematisiert. Das gab es natürlich auch zu meiner Schulzeit. Ich hatte aber eine tolle Klasse mit einem starken Zusammenhalt. Bei uns gab es das nicht. So eine Klasse würde ich mir auch für meine Kinder wünschen.
Alessio geht bereits zur Schule. Reden Sie mit ihm darüber, wie er sich gegenüber anderen verhalten sollte?
Es macht Sinn, möglichst früh über das Miteinander zu reden, ja. In seiner Schule werden solche Themen sehr offen thematisiert. Ich glaube, manchmal verstehen Kinder diese Feinfühligkeit nicht von allein. Daher kann es nicht schaden, wenn man Kinder dafür sensibilisiert, dass andere Kinder Witze möglicherweise anders auffassen, als es beabsichtigt war. Bisher hatte Alessio dafür immer Verständnis.
Haben Sie Angst, dass das eigene Kind gemobbt werden könnte?
Total, das ist meine große Angst! Seit dem Moment, als ich Mutter wurde, mache ich mir diese Gedanken. Dass man sich über alles, was dem eigenen Kind widerfahren könnte, Gedanken macht, kennen wohl alle Mütter. Mein Großer ist acht und geht schon zur Schule. Ich hoffe, er kann dort feste und richtige Freundschaften schließen. Als Mutter unterstütze ich meine Kinder natürlich in allen Lebenslagen. Aber Alessio ist ein pfiffiges Kerlchen und hat zum Glück ein gesundes Selbstbewusstsein.
Wie lange kennen Sie Ihre besten Freunde?
Ich habe noch zwei, drei Freundinnen aus der Schulzeit. Aber das ist total schön, weil man nachverfolgen kann, wie sich unsere Leben von damals bis heute gewandelt haben. Es ist verrückt, wenn wir uns und unsere Vorstellungen von damals mit der Realität heute vergleichen. Heute bin ich Mama von zwei tollen Kindern und verheiratet.
Was können besonders die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer aus dem Film fürs Leben lernen?
Ich glaube, jung als auch alt können einiges aus dem Film mitnehmen. Zum Beispiel vieles über Zusammenhalt und Freundschaft. Oder wie aus Freundschaft sogar Liebe entstehen kann. Das sind gerade in dem Alter der Figuren komplexe Gefühle, die man nicht einfach deuten kann.
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Kannten Sie die "Miraculous"-Serie schon?
Alessio ist sehr großer Fan der Serie. Daher kannte ich diese Serie natürlich auch schon. Gerade weil ihm das so gut gefällt, fand ich es umso toller, an dem Film mitarbeiten zu dürfen und Ladybug meine Gesangsstimme zu verleihen. Alessio war mächtig stolz!
Als Sängerin kennen Sie die Arbeit in einem Tonstudio. Die Songs im Film sind allerdings eher Musical als Pop. War das eine Herausforderung?
Ja, es war schon eine andere Arbeitsweise als ich gewohnt bin.
Inwiefern?
Vieles ähnelt sich natürlich: Man hat Kopfhörer auf, singt in ein Mikro, hat den Text vor sich liegen. Aber gleichzeitig schaut man noch auf einen Monitor, auf dem die entsprechende Filmszene läuft. Denn alles muss lippensynchron sein. Das war gar nicht so einfach.
Würden Sie gerne in einem echten Musical auf der Bühne stehen?
Ich liebe Musicals und mag auch Filme, bei denen gute Musik dabei ist. Ich wurde vor Jahren mal für "Flashdance" angefragt. Das ist ein richtig tolles Stück und wir standen schon in Gesprächen. Aber es hat damals zeitlich leider nicht hingehauen. Ich wäre aber offen, es doch noch als Musicaldarstellerin zu versuchen!
- Eigenes Interview mit Sarah Engels
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