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Rainhard Fendrich: "Die Menschheit befindet sich in Geiselhaft von Wahnsinnigen"


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Rainhard Fendrich
"Die Menschheit befindet sich in Geiselhaft von Wahnsinnigen"


Aktualisiert am 17.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Rainhard Fendrich beim Wiener Donaufestival: Im Interview mit t-online.de spricht der österreichische Musiker über sein neues Album "Starkregen" aber auch über gesellschaftliche Probleme.Vergrößern des Bildes
Rainhard Fendrich beim Wiener Donaufestival: Im Interview mit t-online.de spricht der österreichische Musiker über sein neues Album "Starkregen" aber auch über gesellschaftliche Probleme. (Quelle: imago-images-bilder)

Mit seinem Hit "Macho Macho" erreichte Rainhard Fendrich Menschen in Österreich und Deutschland. Im t-online.de- Interview verrät er, was für ihn ein Macho ist und warum er viele Männer für wahnsinnig hält.

Im Video-Interview mit t-online.de wird Rainhard Fendrich vor allem bei einem Thema deutlich: "Politik ist das, was unser Leben regelt. Jeder, der sich für Politik nicht interessiert, interessiert sich nicht für sich, nicht für seine Zukunft und nicht für die unserer Kinder", sagt der 64-Jährige. Und so gestaltete er auch sein neues Album "Starkregen", in dem er eine unmissverständliche Botschaft zum Ausdruck bringen will.

"Wer mich fragt, ob ich die Welt verbessern will, dem muss ich eine Gegenfrage stellen"

"Die Welt, in der wir leben, soll besser werden", erklärt Fendrich. "Wer mich fragt, ob ich die Welt verbessern will, dem muss ich die Gegenfrage stellen: 'Sie nicht?'." Die aktuelle Situation bewertet der Musiker extrem: "Wir leben in einer Zeit, in der wir uns selbst die Ressourcen wegnehmen und die gesamte Menschheit bedroht ist. Wenn ich mit meinen Liedern erreichen könnte, dass manche über ihren Tellerrand hinausschauen und überlegen, wie es anderen Menschen geht und nicht diese typische 'Hauptsache mir geht es gut'-Mentalität an den Tag legen, dann hätte ich schon einiges erreicht", so der Österreicher.

Auf die Frage, ob es Parallelen zu seinem Song "Macho Macho" und der Politik geben würde, erklärt Fendrich, dass ein Macho für ihn ein Mann sei, der versuche sämtliche männliche Attribute an sich zu kultivieren. Das passiere "aus Angst, man könnte ihn für keinen Mann halten". "Die Wahrheit ist, dass diese Menschheit in der Geiselhaft von Männern ist und zwar von wahnsinnigen", meint Fendrich. Das seien Menschen, "von denen man denkt, die haben nicht alle Tassen im Schrank". Das habe mit Machos nichts zu tun, sondern vielmehr "mit Irrsinn". Viele große Führer würden seiner Meinung nach nichts zustande bringen und nur lügen, für ihn sei das etwas Frustrierendes.

Erfreulichere Themen sind da schon seine Musik und die Moderation der Kultsendung "Herzblatt". So eroberte Rainhard Fendrich Mitte der 90er-Jahre die Herzen zahlreicher Zuhörer und Zuschauer. Dabei hatte er wohl eine Menge Glück, wie er heute resümiert: "Ich bin bekannt geworden für eine sehr gute Idee und das hat mir drei Jahre wirklich unglaublichen Spaß gemacht. Ich bin da durch Zufall reingekommen. Rudi Carrell hat mich vorgeschlagen." Anfangs war der Entertainer selbst so gar nicht von sich überzeugt: "Ich war mir sicher, dass sie mich nach der ersten Sendung wieder feuern werden. Wir hatten dann aber 6,2 Millionen Zuschauer am Freitagabend. Ich habe dann aber auch wieder aufgehört, weil ich wusste, wo meine wirklichen Ambitionen liegen, nämlich beim Liederschreiben. Das war mir im Endeffekt doch wichtiger."

Susi ist eine liebe, nette Frau

Einen heimlichen Star erschaffte "Herzblatt" in der Stimme von "Susi". Susi Müller war auf dem Bildschirm so gut wie nie zu sehen, aber immer zu hören. Klar, dass das laszive Vortragen von "Susis" Stimme schnell mit dem charismatischen Fendrich in Verbindung gebracht wurde. Kennengelernt haben sich die beiden allerdings nie wirklich gut: "Ich kannte Susi kaum. Wir haben uns manchmal vor der Sendung gesehen. Sie ist eine sehr liebe, nette Frau", erinnert sich Fendrich heute.


Ab Mai 2020 ist Rainhard Fendrich wieder mit seiner Musik unterwegs. Seine Tournee umfasst insgesamt 25 Konzerte. Jedes einzelne davon ist für den Künstler etwas Besonderes: "Das Konzert ist eine Station, wo der Künstler mit seinem Publikum direkt kommunizieren kann. Der Ton, den man hört, wird in dem Moment erzeugt. Das ist kostbar." In einer Zeit, in der Musik immer und überall durch Streamingangebote verfügbar ist, bedeutet eine Tournee für den Musiker etwas ganz anderes als noch vor Jahren. "Damals war die Tournee ein Transportmittel für den CD-Verkauf. Heute ist sie für mich eine Begegnung mit meinem Publikum oder nach vielen Jahrzehnten auch eine Begegnung mit Freunden", versichert er.

Im Video-Interview spricht Rainhard Fendrich über das skandalträchtige Strache-Video, die Parallelen zwischen seinem Kult-Hit "Macho Macho" und heutigen weltweiten Polit-Größen, aber auch darüber, worauf er selbst täglich beim Umweltschutz achtet.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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