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Du willst es doch auch: Der Schlafsack-Mantel von Christina Aguilera


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Du willst es doch auch
Der Schlafsack-Mantel von Christina Aguilera

MeinungEine Kolumne von Anja Rützel

13.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Christina Aguilera: Die Sängerin trägt gerne extrovertierte Outfits.Vergrößern des Bildes
Christina Aguilera: Die Sängerin trägt gerne extrovertierte Outfits. (Quelle: imago-images-bilder)

Brr, kalt! Der Sommer schleicht davon, und wir frösteln morgens wieder auf dem Weg zur Arbeit. Ein aktuelles Outfit von Sängerin Christina Aguilera schafft Abhilfe: Tragen wir doch einfach unsere Bettdecken!

Natürlich kann man es nicht mit absoluter Sicherheit wissen – wir kennen sie ja nicht wirklich, diese schon von berufswegen schrulligen Stars, und unser Tag hat nicht genug Stunden, all ihre Schrullen zu zählen. Aber man darf mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit annehmen, dass Christina Aguilera zuletzt im Zoo war und dort einige Zeit vor dem Ameisenbärengehege verbrachte. Zumindest legt der ultraplustrige Mantel, in dem sie jetzt in New York unterwegs war, überdeutlich nahe, dass sie sich etwas Mode-Inspiration von dem langnasigen Tier geholt hat.

Der Ameisenbär ist nämlich ein überaus praktisches Tier. Nicht nur, weil er mit seiner langen Zunge über einen patenten, eingebauten Nahrungs-Aufschleck-Mechanismus verfügt (jeder, dem schon einmal ein überkomplex geschichteter Burger Gesicht, Kleidung und Leben verkleckerte, weiß, wie wertvoll so etwas ist) – der Schwanz des Ameisenbärs ist quasi eine Art dauerhaft am Hintern festgetackerte Bettdecke. Wenn sich das Tier zum Schlafen zusammenrollt, deckt es sich anschließend mit seinem eigenen Schweif zu. Bewundernswert, wenn man Kuschel- und Schlummeraccessoires immer am Körper trägt! Dachte sich also wohl auch die Aguilera, als sie in dieses voluminöse Kleidungsstück von Norma Kamali schlüpfte, das passenderweise "Sleeping Bag Coat", also Schlafsackmantel, heißt.

Wie schön, dass Aguilera inzwischen die Behaglichkeit überdimensionierter Materialmassen zu schätzen lernte. Aus früheren Jahren kennt man die Sängerin eher leichtgeschürzt und lüftend – wie heißt noch gleich dieser Hit von ihr, bei dem sie im dazugehörigen Musikvideo als Underground-Boxerin im Mini-Bikini, dafür aber mit rodeoartigen Chaps auftrat, als sei die ein Cowgirl, das ein verloren gegangenes Kalb im Dornengestrüpp suchen muss? Ach ja, steht ja praktischerweise auf ihrer Tasche (von House of Holland): "Dirty".

Gerade jetzt, wo es morgens wieder kälter wird, ist es eine schöne Anregung, sich auf dem Weg zur Arbeit statt eines immer zu dünnen Jäckchens einfach mal die noch schlafwarme Bettdecke um den Körper zu drapieren und mit einem einfachen Gurt festzuschnallen. Die Aguilera hatte an ihrem Schlafsackstyling noch eine andere nachahmenswerte Idee: Sie zog sich während ihres Ausgehabends drei Mal komplett um. Wahrscheinlich machte sie sich diese Mühe, weil in New York gerade Fashion Week und die allgemeine Outfit-Aufmerksamkeit entsprechend hoch ist. Das kann man aber auch gut einfach mal so, außer der Reihe machen. Die zusätzlichen Klamotten lassen sich, man kennt das vom Nur-Handgepäck-erlaubt-Packen für Billigfluglinienreisen, mit etwas Übung bestimmt auch noch komfortabel im Bettbezug verstauen.

Schlafsack-Mantel, 985 Euro.

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